ETFs: Vier prägende Trends

Immer mehr Anleger setzen ETFs für ihre Kernallokation, taktische und aktive Asset Allocation oder Portfoliokonstruktion ein. Martin Bechtloff, ETF-Spezialist bei Franklin Templeton, zeigt vier wichtige Trends auf, die den Markt prägen.

Studie: Finanziell unabhängig?

Mehr als die Hälfte der Teilnehmer einer BAWAG-Studie sieht sich aktuell nicht finanziell unabhängig, etwa ein Drittel beurteilt die eigene finanzielle Situation als sehr angespannt. Die Hälfte der Befragten kann maximal 10% des Einkommens monatlich sparen und 12% sparen gar nicht.

WIFO: Konjunktur weiter schwach

Laut WIFO wuchs das österreichische BIP im ersten Quartal 2025 leicht. Das Gesamtbild für die heimische Konjunktur sieht aber auch weiterhin unschön aus. Verbrauchervertrauen und Unternehmensstimmung sind getrübt.

Profitables Match: Gold vs. Silber

Im ersten Quartal des Jahres war Silber noch höher bewertet als Gold. Die durch den „Tag der Befreiung“ gekennzeichnete geopolitische Wende stellte jedoch die Weichen neu und ermöglichte es Gold, nach einer starken Korrektur an Silber vorbeizuziehen.

Oft übersehen: Mid-Caps

„Mid-Caps wurden lange Zeit von Anlegern übersehen. Auch heute gibt es nur eine begrenzte Anzahl globaler Fonds, die sich gezielt auf dieses Marktsegment konzentrieren“, meint Anjli Shah, Managerin des abrdn SICAV I – Global Mid-Cap Equity Fund.

Devisen und Zinsen: Risiko steigt

Während die Finanzmärkte derzeit von der Aussicht auf eine Lösung des von Donald Trump ausgelösten Handelskriegs fasziniert sind, verlagert sich das Risiko jedoch auf die Devisenmärkte und die langfristigen Zinsen – davor warnt Axel Botte, Chefstratege von Ostrum Asset Management.

China Skyline Crop

Unerwarteter Gewinner: China

Von allen Ländern, gegen die die USA neue Zölle verhängt hatten, ist China am stärksten betroffen. Der Zollsatz für chinesische Importe beträgt 145%, was einer Handelsblockade gleichkommt. Dennoch haben sich chinesische Aktien seit dem Amtsantritt von Donald Trump mit am besten entwickelt.

US-Zinsen: Fed in Linie

Die Fed hat beim gestrigen Zinsentscheid erwartungsgemäß das Leitzinsintervall in Höhe von 4,25 % bis 4,50 % nicht verändert. Laut dem Statement haben die Risiken für den makroökonomischen Ausblick weiter zugenommen. 

Trump tötet Timing

Mit einem erratisch agierenden Präsidenten Trump im Weißen Haus hat Market-Timing jetzt endgültig ausgedient. „Der einzige Zeitpunkt, den sich Investoren heute merken müssen, ist Trumps Ausscheiden aus dem Amt“, so Thorsten Fischer, Managing Director bei Moventum.

USA: Spiel mit dem Feuer

„Die gegenwärtige Wirtschafts- und Fiskalpolitik in den USA spielt mit dem Feuer“, warnt Bernhard Schmitt, Asset-Management-Experte bei der Liechtensteinischen Landesbank. Das Land lebe über seine Verhältnisse und sei auf stetige Kapitalzuflüsse aus dem Ausland angewiesen.

Aktienmarkt Chart

Finanzmärkte trotzen Trump

Die Finanzmärkte präsentieren sich– nach den Turbulenzen Anfang April – wieder erstaunlich standhaft. Diese Robustheit hat viele überrascht. Die Börsen zeigen somit auch die Grenzen von Donald Trumps erratischer Zollpolitik auf.