fbpx
29. Januar 2024

Österreich: Industrie schwächelt

Österreichs Industrie schwächelt weiter. Der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex stieg im Jänner leicht gegenüber dem Vormonat an. Mit 43,0 Punkten wurde zwar der höchste Wert seit zehn Monaten erzielt, allerdings wurde die Wachstums-Marke von 50 Punkten erneut unterschritten.

Stefan Bruckbauer, Chefökonom der UniCredit Bank Austria
Stefan Bruckbauer, Chefökonom der UniCredit Bank Austria

UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer: „Auch wenn sich die Konjunkturlage zu Beginn des Jahres geringfügig verbessert hat, die heimische Industrie konnte die seit Mitte 2022 andauernde Rezession noch nicht überwinden. Für die nächsten Monaten ist zudem von einer Fortsetzung der rückläufigen Produktionsentwicklung auszugehen, wenn auch der Pessimismus deutlich abgenommen hat. Mit 49,9 Punkten stieg der Index der Produktionserwartungen den dritten Monat in Folge auf den höchsten Wert seit einem Jahr.“

Schwache Signale der Hoffnung

Die Ergebnisse der aktuellen Umfrage unter heimischen Einkaufsmanagern zeigen eine leichte Verbesserungstendenz der Industriekonjunktur in Österreich zu Jahresbeginn an. „Die Produktion wurde zwar fast genauso stark wie im Vormonat zurückgenommen, weil das Neugeschäft weiterhin abnahm, allerdings fiel dessen Rückgang etwas geringer aus als noch im Dezember. Die Beschäftigung wurde mit geringerem Tempo abgebaut. Trotz einer Beschleunigung des Preisrückgangs für Vormaterialien und Rohstoffe wurde die Einkaufsmenge stark reduziert und folglich gingen die Lagerbestände deutlich zurück“, so Bruckbauer. 

Unicredit_EinkaufsmangerIndex_012024

Einbußen im Export

Walter Pudschedl, Ökonem bei UniCredit Bank Austria (©Pepo Schuster)
Walter Pudschedl, Ökonem bei UniCredit Bank Austria (©Pepo Schuster)

Die heimischen Betriebe haben die Produktionsleistung im Jänner etwas weniger stark reduziert als im Vormonat. Der Produktionsindex stieg allerdings um nur 0,2 auf 41,6 Punkte. „Belastet durch die allgemein zurückhaltende Nachfrage, die geopolitischen Unsicherheiten und die verschärften Finanzierungsbedingungen wurde zu Jahresbeginn die Produktionsleistung erneut stark reduziert. Der Rückgang der Neuaufträge verlangsamte sich jedoch ebenfalls, wofür die Inlandsaufträge verantwortlich zeichnen. Die Einbußen im Exportgeschäft nahmen im Jänner dagegen mit höherem Tempo zu als im Vormonat, waren allerdings die zweitniedrigsten der vergangenen eineinhalb Jahre“, sagt UniCredit Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl.

Weitere Jobs gehen verloren

„Die Arbeitslosenquote in der österreichischen Sachgütererzeugung betrug zu Jahresbeginn 2024 saisonbereinigt 3,4 Prozent. Während Tirol mit knapp 2,0 Prozent den niedrigsten Wert aufweist, ist die Arbeitslosenquote in Wien mit 7 Prozent die höchste im Sektor. Neben Wien weisen auch das Burgenland, Kärnten und Vorarlberg eine überdurchschnittlich hohe Arbeitslosenquote in der Sachgütererzeugung auf“, so Pudschedl.

In den kommenden Monaten ist mit einer weiteren Verschlechterung der Lage am Arbeitsmarkt in der Industrie zu rechnen, sodass nach einer Arbeitslosenquote von durchschnittlich 3,2 Prozent im Jahr 2023 mit einem Anstieg 2024 auf durchschnittlich rund 3,5 Prozent gerechnet werden muss. Damit wird die Arbeitslosenquote in der Industrie jedoch weiterhin klar unter jener in der Gesamtwirtschaft von voraussichtlich 6,7 Prozent liegen.

UniCredit Bank Austria/HK

Zum Newsletter anmelden

Bestellen Sie kostenfrei und unverbindlich den GELD-Magazin Newsletter, als optimale Ergänzung zur Print-Ausgabe von GELD-Magazin!
Zwei Mal im Monat versenden wir den Newsletter mit Themen rund um den Finanzmarkt und Wirtschaft.

Sie haben sich erfolgreich eingetragen.