fbpx
22. Januar 2024

Kolumne Putz: Viel los in Davos

Alexander-Putz.png
Mag. Alexander Putz Geschäftsführer bei alexanders INVESTMENTS

Das Weltwirtschaftsforum in Davos ist üblicherweise ein politischer Almauftrieb mit vielen markigen Ansagen, großen Versprechungen und überschaubarer realwirtschaftlicher Bedeutung. Spitzenpolitiker nutzen die Gelegenheit, abseits von offiziellen Treffen Allianzen zu schmieden oder wichtige Themen anzuschneiden. Letztes Jahr stand die Ukraine im Fokus, heuer war es die Wiederbelebung der globalen Konjunktur. Die Notenbanken waren diesmal daher federführend.

Die BoJ und die EZB werden in der kommenden Woche ihre Leitzinsen unverändert belassen. Während die japanische Wirtschaft und Inflation moderat verlaufen, blickt Europa weiterhin vorsichtig abwartend in die Zukunft. Auch die Einkaufsmanager in den USA dämpfen zu große Erwartungen im Q1.

Asien

Die chinesische Notenbank PBoC belässt am Montag die Leitzinsen unverändert bei 3,45%. Marktrelevanter wird das geldpolitische Statement der BoJ sein, wenngleich auch hier der Leitzins bei -0,1% bestätigt wird. Die guten Exportzahlen des letzten Quartals führen zu einem saisonal mitbedingten Anstieg von Japans Exporten (+9,1%, zuletzt -0,2% ggü. Vorjahr). Positiv wirkt sich auch der auf 1,9% sinkende Tokioter Kern-VPI aus.

Europa

Das Verbrauchervertrauen in der EU bleibt negativ (steigt von -15,0 auf -14,5 Zähler, neutral = 0). Auch die Einkaufsmanager (neutral = 50, Dienstleistungssektor 49,0 Zähler, Produktion 44,8) bleiben auf Vormonatsniveau und defensiv positioniert. Der Geschäftsklimaindex in Deutschland bleibt ebenfalls mit 86,4 auf Vormonatsniveau – wie auch die ifo aktuelle Beurteilung der wirtschaftlichen Lage mit 88,5 (neutral = jeweils 100 Zähler). Das Verbrauchervertrauen steigt minimal von -25,1 auf -24,5 (neutral = 0 Zähler). Die EZB-Entscheidung, die Leitzinsen bei 4,5% unverändert zu belassen, wurde in Davos schon vorweggenommen.

USA

Die Einkaufsmanagerindizes zeigen die stabile Markterwartung der Unternehmen sowohl im Dienstleistungssektor (51,4 Zähler, neutral = 50) als auch im Herstellungssektor (zuletzt 47,0). Die mittlerweile stark abgekühlte US-Wirtschaft zeigt sich deutlich auch im annualisierten BIP (nun +1,8%, zuletzt +4,9%). Damit sind 2022er-Sondereffekte nun endgültig aus der Datenbasis verschwunden. Am Freitag folgen mit den Konsum- und Lohndaten weitere wichtige Kennzahlen.

Fazit

Vor allem das US-BIP wird die Befürchtung einer US-Rezession wieder in die Medien bringen. Die Notenbanken werden in ihren Begleitreden mahnen (der Arbeitsmarkt ist in den USA weiterhin zu eng), doch auch kalmieren. Relevant werden zudem die Positionierungsbewegungen der institutionellen Anleger: Die Berichtssaison steht vor der Tür!

Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von GELD-Magazin / 4profit Verlag.

Alexander-Putz.png
Mag. Alexander Putz Geschäftsführer bei alexanders INVESTMENTS

Zum Newsletter anmelden

Bestellen Sie kostenfrei und unverbindlich den GELD-Magazin Newsletter, als optimale Ergänzung zur Print-Ausgabe von GELD-Magazin!
Zwei Mal im Monat versenden wir den Newsletter mit Themen rund um den Finanzmarkt und Wirtschaft.

Sie haben sich erfolgreich eingetragen.