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23. April 2024

Olympia: Kaum Impulse für Wachstum

In weniger als 100 Tage starten die Olympischen Spiele von Paris. Die Impulse des Spektakels für das französische Wirtschaftswachstum und die Börse sind aber kaum der Rede wert. Das meint Clément Inbona, Fondsmanager bei LFDE.

Olympia 2024
Olympische Spiele in Paris 2024 ohne Impulse für die Börse

Die Fragen nach den Einnahmen, die sich aus Olympia ergeben, sind schwer zu beantworten. Und zwar weil sich die Gesamteinnahmen nur schwer feststellen lassen und mehrere Effekte häufig zu einem Aufblähen der tatsächlichen Zahlen führen.  

Schwer zu messen

Inbona: „Da wäre der Substitutionseffekt, da die Einwohner des Großraums Paris auch ohne die Olympischen Spiele konsumiert hätten, und der Verdrängungseffekt, da die gewöhnlichen Touristen der Lichterstadt fernbleiben werden. Schließlich macht sich auch der Multiplikatoreffekt nur in verringertem Ausmaß bemerkbar, da die Einkommen der Arbeitnehmer über den betreffenden Zeitraum nicht im gleichen Maße steigen wie die Preise. Wie lässt sich der Image-Gewinn einer Region beziffern, die zwei Wochen lang weltweit im Fernsehen präsent ist? Wie wirken sich die Spiele auf die Produktivität von Arbeitnehmern aus, die mit täglichen Unannehmlichkeiten konfrontiert sind oder deren Aufmerksamkeit durch dieses historische Ereignis abgelenkt wird? All das sind komplexe Fragen, die sich nur schwer modellieren lassen und somit kaum präzise Messungen ermöglichen.“

Clément Inbona, Fondsmanager bei LFDE

Grünes Olympia?

Der Experte zieht eine erste Bilanz: „Die Auswirkungen auf das französische Wachstum sind nicht der Rede wert. Mit geschätzten 0,4 % über mehrere Jahre wird der BIP-Zuwachs keine Schockwirkung auf die Entwicklung des Wachstums in Frankreich haben.

Einer der positiven Aspekte, die gern hervorgehoben werden, ist die Begrenzung der Umweltauswirkungen. Das Ziel dieser ersten Olympischen Spiele „mit positiven Umweltauswirkungen“ wurde allerdings bereits revidiert, da es unmöglich zu erreichen sein wird. Mittlerweile hoffen die Organisatoren, diese Spiele zu denen mit den geringsten CO2-Emissionen zu machen, indem sie eine Kohlenstoffbilanz anstreben, die nur halb so hoch ist wie die der Spiele von London 2012 oder der von Rio 2016. Der Schwerpunkt liegt auf Recycling; es soll zu 95 % auf bestehende oder vorübergehende Infrastrukturen zurückgegriffen werden.“

Kein Börsen-Bringer

„Welche Rolle spielen die Finanzmärkte bei all dem? Könnten sie einen olympischen Höhenflug erleben? Den wissenschaftlichen Arbeiten zum Thema zufolge werden die Olympischen Spiele in den betreffenden zwei Wochen keinen bedeutenden Effekt auf den lokalen Markt haben, ebenso wenig wie auf die unmittelbar mit der Veranstaltung verknüpften olympischen Börsenwerte u. a. aus den Bereichen Bauwesen, Tourismus, Medien oder Sportausrüstung. Die einzigen nennenswerten Auswirkungen sind die Performance des heimischen Marktes nach der Auswahl des Gastlandes – 2017 im Fall von Frankreich –, ein Rückgang der Handelsvolumen an den Börsen um 20 % sowie ein Rückgang der Volatilität um 30 %. Die Anleger wenden sich von den Finanzmärkten ab und folgen angelehnt an eine alte Volksweisheit offenbar dem Motto: „Gewinne machen ist nichts, dabei sein ist alles“.

LFDE/HK

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