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4. April 2024

Aktien rauf – Anleihen runter

Angesichts abnehmender Rezessionsrisiken hat der Vermögensverwalter BNY Mellon seine taktische Einschätzung für Aktien von „untergewichten“ auf „neutral“ angehoben. Gleichzeitig wurde die Einschätzung für den breiten globalen Anleihenmarkt von „übergewichten“ auf „neutral“ herabgestuft.

Shamik Dhar, Chefvolkswirt bei BNY Mellon IM
Shamik Dhar, Chefvolkswirt bei BNY Mellon IM

„Abnehmende Rezessionsrisiken, anhaltende Disinflation und der Beginn eines geldpolitischen Lockerungszyklus‘ bieten Aktien mehr Unterstützung“, schreiben Chefvolkswirt Shamik Dhar und das Global Economics and Investment Analysis (GEIA) Team in einem aktuellen Marktausblick auf das zweite Quartal 2024. „Ein positives, wenn auch sich normalisierendes Wachstumsumfeld sollte den Unternehmensgewinnen genug Unterstützung verschaffen, um die Wachstumserwartungen zu erfüllen.“

Europa hochgestuft

Allerdings schätzt BNY Mellon die einzelnen Aktienmarktregionen sehr unterschiedlich ein. Für europäische und US-Werte ist der Vermögensverwalter nun optimistischer als im ersten Quartal. „Wir stufen europäische Aktien hoch, in Erwartung positiver Gewinnrevisionen und steigender Bewertungsvielfacher innerhalb der nächsten zwölf Monate“, so die Experten. Europäische Aktien seien stark zyklusabhängig. „Und unsere Ansicht ist, dass sich der globale und der regionale Wachstumsausblick verbessert haben.“ Gleichwohl seien an den Aktienmärkten anderer Regionen wie USA oder Japan längerfristig höhere Renditen möglich.

In den USA komme neben den positiven Katalysatoren für Europa noch der Enthusiasmus bezüglich künstlicher Intelligenz hinzu. „Unser Research, was das Potenzial von KI für die Aktienmärkte betrifft, hat unsere Schätzungen für weiteres Renditepotenzial erhöht. Zum Beispiel können die Bewertungsvielfachen von den aktuellen Niveaus aus durchaus weiter steigen.“ Zwar könnte der Rückenwind durch KI abebben, und die erhofften Produktivitätszuwächse könnten länger als gedacht auf sich warten lassen. „Aber wir denken, es gibt starke Argumente dafür, dass der Markt den Einfluss von KI über Branchen hinweg schneller einpreisen wird, als Skeptiker meinen.“

Anleihen: Weniger Euphorie

Für den breiten globalen Anleihenmarkt ist BNY Mellon in Anbetracht des veränderten Makroumfeldes nun etwas weniger euphorisch. „Abnehmende Rezessionsrisiken bedeuten eine geringere Wahrscheinlichkeit für aggressive Zinssenkungen durch die Notenbanken“, erklären Dhar und das GEIA-Team den Zusammenhang. Zwar blieben die laufenden Erträge „sehr attraktiv“. Aber die Aussicht auf eher allmähliche Zinssenkungen begrenze die Wahrscheinlichkeit einer kräftigen Zinsrally. „Wir appellieren weiterhin für eine graduelle Ausweitung der Duration von Anleihenportfolios – um attraktive Zinsen für mehrere Jahre einzuloggen und um sich gegen unerwartete schwere Wachstumsabschwächungen abzusichern“, so die Experten. „Weil die Kreditrisikoaufschläge momentan geringer sind als im Durchschnitt, bevorzugen wir tendenziell weiterhin Staatsanleihen und höherwertige Kreditpapiere.“

BNY Mellon IM/HK

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