Von Megatrends profitieren
Sie sind gekommen, um zu bleiben: Übergeordnete Trends, die unser Leben und die Wirtschaft bestimmen. Fondita-Expertin Janna Haahtela erklärt im ExpertsTalk, wie Anleger davon profitieren können.
Was verstehen Sie unter Megatrends?
Diese Trends sind als mächtige, transformative Kräfte zu bezeichnen, die die Richtung der Gesellschaft, des Geschäftslebens und der gesamten globalen Wirtschaft verändern. Für unseren Fonds „Fondita Global Megatrends“ haben wir drei davon identifiziert: Klimawandel, Demographie und Digitalisierung bzw. technologischer Wandel.
Wie investiert man nun am besten in diese sehr umfassenden Themen?
Wir leiten von den Megatrends kleinere Subthemen ab, in die der Fonds veranlagt. Um nur einige Beispiele zu nennen: Erneuerbare Energien, Biopharma und Künstliche Intelligenz sind spannende Sektoren. Daraus werden wiederum die attraktivsten Aktien ausgewählt. Jedenfalls bilden Megatrends die Basis für langfristige Investments.
Sehen Sie auch neue Megatrends aufkommen?
Es ist durchaus möglich, dass sich aus den Subthemen Megatrends entwickeln können, denken Sie zum Beispiel an den bereits genannten Bereich der Künstlichen Intelligenz, oder an die Versorgung mit sauberem Wasser. Ebenfalls sagen einige Beobachter, dass aus der Polarisierung der Welt und den damit verbundenen Migrationsbewegungen ein Megatrend entstehen könnte.
Tatsächlich könnte man vielleicht auch schon heute die Thematik der Künstlichen Intelligenz als Megatrend bezeichnen …
Die Entwicklung seit dem Durchbruch bei ChatGPT ist wirklich beeindruckend, es wurde hier ein massiver Durchbruch erzielt. Und wir stehen in diesem Bereich erst am Anfang, wir wissen noch nicht, wozu Künstliche Intelligenz fähig sein wird, wie sie die gesamte Gesellschaft verändern kann. Artificial Intelligence kann aber auch Risiken bergen, das alles muss noch diskutiert werden.
Gibt es von den drei Megatrends, die Ihr Fonds abbildet, einen, der am wichtigsten ist?
Nein, das würde ich so nicht formulieren. Es ist auch eine Tatsache, dass die drei Trends miteinander verflochten sind, man sollte nicht einen davon separiert betrachten. Zum Beispiel ist der Klimawandel mit der Digitalisierung verknüpft, der technische Fortschritt kann nämlich bei der Eindämmung der Erd-erwärmung helfen. Oder ziehen Sie die demographische Entwicklung heran, also den starken Trend einer wachsenden Weltbevölkerung, einer alternden Gesellschaft und steigendem Wohlstand in Schwellenländern. Hier kommt die Healthcare-Industrie ins Spiel, die den wachsenden Bedarf nach Medikamenten und Therapien abdecken muss. Und der Gesundheitssektor reicht heute wiederum auch in die Digitalisierungs-Thematik hinein. Um aber auf Ihre Frage zurückzukommen: Keiner der drei identifizierten Megatrends ist am wichtigsten, aber es könnte einer zu einem gewissen Zeitpunkt dringender erscheinen als der andere. Aktuell dürfte das der Klimawandel sein.
Können Sie die Bedeutung der modernen Medizin im Zusammenhang mit der demographischen Entwicklung noch etwas näher beleuchten?
Dass der medizinische Bedarf aufgrund der alternden Bevölkerung etc. steigt, liegt auf der Hand. Bei den Lösungen kommt abermals unter anderem Künstliche Intelligenz ins Spiel: Die Fortschritte sind hier enorm, es herrscht eine regelrechte Euphorie. Künstliche Intelligenz hilft dabei, zum Beispiel Medikamente zu entwickeln und die Diagnostik zu verbessern. So kann ein „virtueller Doktor“ eine erste Diagnose erstellen, die als Grundlage, sozusagen als Benchmark, für die Mediziner aus Fleisch und Blut dient. Ein weiteres Stichwort lautet aber auch TeleMedizin bzw. -Diagnostik.
Und welche Chancen bietet der Klimawandel?
Ein immenses Spektrum, das von Erneuerbaren Energien über Energie-Effizienz und -Speicherung bis zu E-Autos und prinzipiell der Elektrifizierung führt.