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29. September 2022

Umfrage: Der „ideale“ Bundespräsident

Die Erwartungen an einen Bundespräsidenten laut Gallup-Umfrage: Krisenmanager, Diplomat und Moralinstanz in einem. Den Amtsinhaber Van der Bellen kennt praktisch jeder Österreicher (97%). Danach folgt Walter Rosenkranz mit 70%. 

Gerald Grosz und Dominik Wlazny verfügen über einen Bekanntheitsgrad von rund 60%, Tassilo Wallentin von 56%. Heinrich Staudinger und Michael Brunner sind in der Bevölkerung am wenigsten bekannt (42% und 40%).

Präsident als Diplomat 

Für rund 90% der Österreicher ist es wichtig, dass der Bundepräsident mit Krisen gut umgehen kann und in heiklen Situationen diplomatisch vorgeht. Insgesamt sollte er mit Besonnenheit agieren (88%) und bei Konflikten eine schlichtende Rolle übernehmen können (89%). Die Repräsentationsfähigkeit ist diesen Ansprüchen etwas nachgereiht (85%). 

Eine der wichtigsten Eigenschaften, die ein Staatsoberhaupt haben muss, ist für die Österreicher die Vertrauenswürdigkeit (89%). Seine moralische Eignung sollte sich auch darin äußern, dass er die Interessen der Bevölkerung über die Parteiinteressen stellt (90%) und deren Bedürfnisse ernst nimmt bzw. Volksnähe zeigt (88%). Des Weiteren erwartet man von ihm die Fähigkeit, Verantwortung für seine Entscheidungen und Handlungen zu übernehmen (90%) und Fehler zuzugeben (87%). 

Mut und Visionen 

Als mit Abstand am wenigsten wichtig wird die Eigenschaft „bringt frischen Wind in die österreichische Politik“ erachtet (63%). Geringere Relevanz haben für das Amt des Bundespräsidenten auch Mut (78%), Charisma (76%) sowie Visionen für die Zukunft Österreichs (74%). Etwas häufiger erwarten die Österreicher von einem Bundespräsidenten, dass er seine Meinung klar zum Ausdruck bringt, einen weiten Horizont im Denken hat (jeweils 86%) und durchsetzungsstark ist (85%). 

Van der Bellen im Vorteil

Dr. Andrea Fronaschütz, Leitung Gallup Institut
Dr. Andrea Fronaschütz, Leitung Gallup Institut

Den hohen Idealvorstellungen der Österreicher kommt Van der Bellen in allen relevanten Aspekten näher als seine Mitbewerber: bei diplomatischem Geschick (61%), Besonnenheit (61%), Krisenkompetenz (53%), Vermittlerrolle (52%) sowie erwünschten Persönlichkeitscharakteristika wie z.B. Vertrauenswürdigkeit (55%). Deutlich häufiger als anderen Kandidaten schreibt ihm die Bevölkerung auch die Fähigkeit zum Repräsentieren (56%), moralische Integrität (54%), hohe politische Kompetenz (51%) und einen weiten Horizont im Denken (49%) zu.

„In Krisenzeiten ist vor allem Stabilität gefragt. Als bisheriger Amtsinhaber, der die politischen Herausforderungen der letzten Jahre erfolgreich bewältigt hat, ist Alexander Van der Bellen gegenüber den anderen Kandidaten klar im Vorteil. Er verfügt über den Bonus eines langen und skandalfreien Politikerlebens – dies stärkt seine Vertrauenswürdigkeit“, analysiert die Leiterin des Österreichischen Gallup-Instituts, Andrea Fronaschütz.

Pogo punktet

Der einzige Kandidat, der in manchen Aspekten mit Alexander Van der Bellen konkurrieren kann, ist Dominik Wlazny (alias Marco Pogo). Bei der Volksnähe liegt er gleichauf mit dem aktuellen Bundespräsidenten (49%), bei der klaren Meinungsäußerung darüber (58% vs. 44%). Bei Charakteristika wie Mut, Visionen, Charisma und „bringt frischen Wind in die österreichische Politik“ erreicht er unter allen Kandidaten die besten Werte. Diplomatie und Krisenmanagement traut man ihm allerdings weniger zu. 

Das Gallup-Stimmungsbarometer spiegelt die Meinungen der österreichischen Bevölkerung zu unterschiedlichen Themen wider; u.a. im Zusammenhang mit Covid-19. Wir stellen Fragen zu Einstellungen, Ängsten, Hoffnungen, zu wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Themen und zum Medienverhalten. Veröffentlichte Studienteile finden Sie unter https://www.gallup.at/de/unternehmen/studien/.

Gallup/HK

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