fbpx
26. November 2021

Serie: Strategie der Privatbanken

Harald Kolerus 2-e1666618640728
Mag. Harald Kolerus GELD-Magazin / Redakteur

Worauf setzen Top-Privatbanken im aktuellen Marktumfeld? Das GELD-Magazin hat in einer Interview-Serie nachgefragt (Teil 5 von 5). Harald P. Holzer, Vorstandsmitglied der Kathrein Privatbank, bezeichnet die Aktienmärkte als „gut unterstützt“.

Harald P. Holzer, Vorstandsmitglied der Kathrein Privatbank
Harald P. Holzer, Vorstandsmitglied der Kathrein Privatbank

„Selten zuvor war die Einschätzung der Handlungen der Notenbanken so uneinheitlich im Markt wie derzeit. Ist die Inflation tatsächlich ein vorübergehendes Phänomen – so schätzen es die großen Notenbanken ein. Oder bleiben uns die derzeitigen Rekordpreissteigerungen länger erhalten?“, beschreibt Holzer die etwas unübersichtliche Situation.

Inflation über 3 Prozent

Der Experte fährt fort: „Auf der einen Seite sieht man quer über den Erdball ein starkes Wirtschaftswachstum, breitgestreute und teils heftige Lieferengpässe, sich verteuernde Rohstoffpreise und durch den Arbeitskräftemangel unterstützte Lohnforderungen. Würde man aber zu früh die Zinsen erhöhen, könnte man diesen Aufschwung ungewollt stark bremsen.

Für die Marktteilnehmer ungewohnt ist auch, dass sich sowohl die US-Fed als auch die EZB in den letzten Monaten ihre Strategien derart angepasst haben, dass sie eine über dem Zielwert liegende Inflation akzeptieren können, ohne sofort handeln zu müssen. Mit Inflationsraten über drei Prozent ist im ersten Quartal 2022 auch wegen anhaltender Lieferkettenproblemen zu rechnen.“

Aktien übergewichtet

Wobei der Experte optimistisch bleibt: „Für uns bei Kathrein, ist in diesem Umfeld die Erwartung, dass der Aktienmarkt vorerst weiterhin gut unterstützt ist, wenn auch die Volatilität etwas höher sein wird, da sich die wechselnden Erwartungshaltungen in den Kursverläufen niederschlagen werden. Zu bedenken ist, dass eine Korrektur von zehn Prozent oder mehr schon lange nicht der Fall war und damit auch wahrscheinlicher wird.

Solange aber nicht genügend Indikatoren ins Minus drehen, werden wir unsere Übergewichtung beibehalten. Von den Notenbanken könnte – vor allem bei der US-Fed – eine frühere und heftigere Reaktion kommen, womit das Tapering aber auch die Zinsschritte stärker ausfallen könnten als erwartet. Europa und Japan mit vielen Old-Economy Titeln bieten von den Bewertungen her noch günstigere Gelegenheiten im Vergleich zu den sehr teuren US-Aktien. Zinssteigerungen würden vielen Growth-Aktien etwas die Luft nehmen.“

Einen ausführlichen Bericht zum Thema finden Sie auch im aktuellen GELD-Magazin der November Ausgabe unter folgendem Link: https://www.geld-magazin.at/flipBooks/gm2111/index.html

Harald Kolerus 2-e1666618640728
Mag. Harald Kolerus GELD-Magazin / Redakteur

Zum Newsletter anmelden

Bestellen Sie kostenfrei und unverbindlich den GELD-Magazin Newsletter, als optimale Ergänzung zur Print-Ausgabe von GELD-Magazin!
Zwei Mal im Monat versenden wir den Newsletter mit Themen rund um den Finanzmarkt und Wirtschaft.

Sie haben sich erfolgreich eingetragen.