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12. August 2023

Rohstoffe: Teures Erdöl

Bei den meisten von der DekaBank beobachteten Rohstoffen zeigte sich in den vergangenen Wochen eine eher moderate und recht einheitliche Preisbewegung. Stärkere Ausschläge nach oben waren nur im Bereich Energie, vor allem bei Erdöl, zu beobachten.

Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt, DekaBank
Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt, DekaBank

Stärkere Preisrückgänge gab es nur bei wenigen Agrarrohstoffen wie Mais. Für die Breite der Rohstoffe ist die allgemein moderate Rohstoffpreisentwicklung auf eine konjunkturbedingt eher schwache Nachfrage zurückzuführen. Zwar konnte bislang eine geldpolitisch induzierte globale Rezession vermieden werden, doch die konjunkturellen Bremsspuren sind nicht zu übersehen. Sie sorgen dafür, dass die zum Teil massiven Rohstoffpreisanstiege des vergangenen Jahres sich wieder zurückbilden.

Rohöl: Weniger Angebot

Der Ölpreisanstieg der vergangenen Wochen ist auf ein rückläufiges globales Erdölangebot zurückzuführen. Weltweit übersteigt der Ölkonsum – trotz seiner Schwäche – inzwischen das Angebot um rund 1 Mio. Fass pro Tag. Dieser Nachfrageüberhang trieb den Ölpreis nach oben. Saudi-Arabien hat angekündigt, die im Juli vorgenommene freiwillige Förderkürzung von 1. Mio. Fass pro Tag bis zum September zu verlängern. Somit dürfte die Ölproduktion Saudi-Arabiens bei 9 Mio. Fass verbleiben. Zudem will Russland im September seine Ölausfuhren um 0,3 Mio. Fass pro Tag reduzieren. Die US-Ölförderung vermag diese Angebotslücken nicht zu füllen. Die Produktion in den USA stagniert auf dem Niveau von gut 12 Mio. Fass pro Tag. Die Experten: „Diese Entwicklungen spiegelt das aktuelle Ölpreisniveau unserer Meinung nach ausreichend wider, sodass wir kurzfristig keine weitere starke Verteuerung bei Rohöl erwarten.“

Ausblick: Kein starker Anstieg 

Die DekaBank kommentiert abschließend: „Was den Rohstoffpreisausblick anbelangt, haben sich keine Veränderungen ergeben. Wir erwarten weiterhin ein anämisches, also schwaches globales Wachstum, welches nachfrageseitig keine starken Rohstoffpreisanstiege erwarten lässt. Stärkere Aufwärtsbewegungen bei den Preisen wären allenfalls aufgrund von überraschenden angebotsseitigen Einschränkungen vorstellbar.“

DekaBank/HK
Fotocredit: Stock Adobe, phonlamaiphoto

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