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30. April 2024

Kolumne Putz: Die Macht der Zahlen

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Mag. Alexander Putz Geschäftsführer bei alexanders INVESTMENTS

„Fiction faces facts.“ Dieser Satz steht am Beginn der meisten Korrekturen – so auch in der vergangenen Handelswoche. Zahlreiche Tech-Giganten haben teils erhebliche Performancegewinne abgegeben. Die Zahlen zeigen eine Verlangsamung des Wirtschaftstempos. Die Zahlen zeigen eine moderate – manche würden sagen: eine vernünftige – Wachstumsrate. Die Zahlen zeigen auch die nun realistischeren Erwartungen. Und diese enttäuschen so manchen.

Die Makrodaten in Europa und den USA zeigen die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums auf das gewünschte moderate Niveau. Die Unternehmen dämpfen im Zuge ihrer Quartalsberichte die meist überzogenen Erwartungen. Die US-Leitzinsentscheidung birgt keine Überraschung, aber das Potenzial auf viel Bewegung: Der Juni-Termin rückt näher.

Asien

Blinkens (US-Außenminister) Staatsbesuch in China wirkt politisch positiv nach. Die weiter auf nun 2,5% sinkende Arbeitslosenrate in Japan dämpft ein wenig (inflationstreibend). Für viel Bewegung sorgen die Konsumdaten Japans: Erwartet werden +2,2% ggü. Vorjahr bzw. +0,6% ggü. Vormonat. Der starke Konsumdruck geht also ein wenig zurück. Näheres eröffnet das BoJ-Sitzungsprotokoll am Donnerstag. In China bleibt der PMI in allen Sektoren zwar über der Neutrallinie von 50 Zählern, sinkt jedoch leicht ggü. Vormonat. Die weiterhin positive Berichtssaison sollte aber die Börsen dominieren.

Europa

Das Verbrauchervertrauen (mit -14,7 Zählern auf Vormonatsniveau; neutral = 0) für Europa und die Inflationsdaten bewegen den Wochenauftakt. Erwartet wird das Vormonatsniveau (HVPI D 2,3%, Kerninflation Euro-Zone 2,8%, Inflation Euro-Zone 2,4%). Die deutschen Einzelhandelsdaten sinken erneut (-1,9% ggü. Vormonat bzw. -2,7% ggü. Vorjahr). Die Schweiz dürfte ihre Inflationsrate bei 1,0% stabilisieren können, evtl. geringfügig anheben. Auch in Europa dominiert die Berichtssaison vor allem in der zweiten Wochenhälfte die Börsen.

USA

Die vom ISM veröffentlichten Indizes zu den Geschäftsbedingungen sinken vom bullishen (55,8 Zähler) wieder in den neutralen Bereich (50,0 im verarbeitenden Gewerbe bzw. 52,3 im Produktionssektor), steigen aber im Dienstleistungssektor von 51,4 auf 52,3. Auf Basis der ISM-Indexdaten steigt die Erwartung auf einen Fed-Zinsschritt im Juni. Die Marktmeinung der Fed wird am Mittwoch im FOMC-Protokoll verlautbart. Die Leitzinsen bleiben mit 5,5% unverändert.

Fazit

Vor allem die ISM-Daten werden im Zusammenspiel mit dem FOMC-Protokoll die Zinserwartungen und damit die Börsenkurse beflügeln. Hinzu kommen zahlreiche Quartalsberichte, die ebenfalls Positives zu berichten haben. Allen gemeinsam wird aber auch eine gedämpfte Wachstumserwartung sein.

Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von GELD-Magazin / 4profit Verlag.

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Mag. Alexander Putz Geschäftsführer bei alexanders INVESTMENTS

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