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22. April 2024

Kolumne Putz: Yelling Yellen

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Mag. Alexander Putz Geschäftsführer bei alexanders INVESTMENTS

In Deutschland gibt es einen Spruch, den sich Xis Regierung derzeit sehr zu eigen macht: Wat mutt, dat mutt. Wenn die globale Konjunktur nicht so tut, wie China es braucht, um 5% BIP-Wachstum zu erreichen, muss eben mit Subventionspolitik die eigene Produktion derart verbilligt werden, dass der Weltmarkt zu Dumpingpreisen überschwemmt werden kann.

Die amerikanische Stahlindustrie spürt das ebenso wie die europäische Solar- und Automobil-Industrie. Die heimischen Betriebe können mit Preisen aus Ländern nun mal nicht mithalten, die auf Arbeitsrecht, Nachhaltigkeit oder sonstige „Hürden“ pfeifen. Damit soll nun Schluss sein. Nicht nur Yellen yellt, auch Scholz schmollt.

Der IWF hat seine Prognose für das globale Wirtschaftswachstum angehoben, jedoch für die größten Volkswirtschaften gesenkt. Die geopolitischen Risiken – verschärft durch den Nahost-Konflikt – dominieren die Börsen. Das Vermeiden einer weiteren Eskalation nach dem Gegenschlag Israels im Iran sollte in der kommenden Woche eine Erholungsbewegung auslösen (ansatzweise war diese bereits am Freitag zu sehen). Die Q1-Berichtssaison bewegt zusätzlich.

Asien

Die PBoC belässt die Leitzinsen bei 3,45%. Die Inflationsrate für die Metropolregion Tokio wird weiter sinkend erwartet (zuletzt 2,6%). Nach dem Zinsschritt der BoJ auf 0,0% im März wird kein neuer erwartet. Dennoch wird das Statement zur japanischen Wirtschaftslage und der weiteren Notenbankpolitik am Freitag Beachtung finden.

Europa

Das Konsumentenvertrauen steigt, ebenso der Einkaufsmanagerindex. Der Dienstleistungssektor ist sowohl in Deutschland als auch in der EU neutral positiv (50,5 Zähler in Deutschland, 51,8 in der EU; neutral = 50). Der Produktionssektor bleibt jedoch klar pessimistisch (42,9 in Deutschland, 46,5 in der EU). Auch der Geschäftsklimaindex bleibt mit 88,5 Zählern (neutral = 100) bearish. Einen detaillierteren Einblick in die EU-Wirtschaftslage bietet das EZB-Wirtschaftsbulletin.

USA

Die Einkaufsmanager bleiben bei ihrer positiven Haltung und mit 52,1 solide über den neutralen 50 Zählern. Die Auftragslage bleibt positiv (+0,7% ggü. Vormonat). Kritisch gesehen werden die BIP-Entwicklung (annualisiert werden 2,1% erwartet) sowie die weiterhin steigenden Konsumausgaben bzw. die um 0,5% ggü. Vormonat steigenden Lohnkosten (wirken inflationstreibend). Das Verbrauchervertrauen bleibt mit 77,9 Zählern (neutral = 50) auf Vormonatsniveau, ebenso die mittlere (5-jährige) Inflationserwartung bei 3,0%.

Fazit

PMI-Einschätzung und US BIP-Entwicklung sind die wichtigsten Makrodaten der Woche. Das Vermeiden einer weiteren Eskalation nach dem Gegenschlag Israels im Iran sollte in der kommenden Woche eine Erholungsbewegung auslösen (ansatzweise war diese bereits am Freitag zu sehen). Die Q1-Berichtssaison bewegt zusätzlich und sorgt – dank des Enttäuschungspotenzials – für viel Vola.

Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von GELD-Magazin / 4profit Verlag.

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Mag. Alexander Putz Geschäftsführer bei alexanders INVESTMENTS

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