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27. April 2022

Österreich: Industrie verliert an Fahrt

Der Ukraine-Krieg beginnt die Industriekonjunktur in Österreich zu belasten. Nach dem starken Start ins Jahr 2022 mit einem durchschnittlichen Wert von fast 60 Punkten im ersten Quartal ist der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex im April auf 57,9 Punkte gefallen.

„Mit dem Rückgang um fast 1,5 Punkte gegenüber dem Vormonat liegt der Indikator auf einem 14-Monats-Tief“, meint UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer und ergänzt: „Trotz des Rückgangs als Folge des Ukraine-Kriegs ist die österreichische Industrie auch zu Beginn des zweiten Quartals weiter auf Wachstumskurs.“

UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex

Österreich und Europa

Stefan Bruckbauer, Chefökonom der UniCredit Bank Austria
Stefan Bruckbauer, Chefökonom der UniCredit Bank Austria

Wie in den meisten Ländern Europas verlangsamte sich zwar das Erholungstempo im April, die österreichische Industrie konnte sich jedoch etwas besser behaupten, denn sowohl im Euroraum als auch in Deutschland liegen die Einkaufsmanagerindizes mit 55,3 bzw. 54,1 Punkten tiefer.

Industrie schafft Jobs

Im April hat die österreichische Industrie bereits den 16. Monat in Folge neue Jobs geschaffen. Aufgrund der Verlangsamung der Produktionsausweitung wurde der Beschäftigtenaufbau jedoch reduziert. Der Beschäftigtenindex sank auf 57,8 Punkte, den niedrigsten Wert seit einem Jahr.

„Mit über 630.000 Jobs erreichte die Beschäftigung in der heimischen Sachgüterindustrie im April ein neues Rekordniveau. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote ist auf 3,0 Prozent gesunken und liegt damit mittlerweile um 0,6 Prozentpunkte unter dem Vorpandemieniveau“, so UniCredit Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl. In der Gesamtwirtschaft war die Arbeitslosenquote mit über 6 Prozent dagegen mehr als doppelt so hoch. In der Industrie wird das Arbeitskräfteangebot immer enger. Auf eine freie Stelle kommen rechnerisch in Österreich nur noch 1,3 Arbeitssuchende.

Wachstum und Bremsspuren

„Die heimische Industrie bleibt vorerst auf einem soliden Wachstumskurs. Allerdings hinterlassen die Pandemiemaßnahmen in Teilen Chinas und der Krieg in der Ukraine und deren Folgen auf Energiepreise und Lieferketten Bremsspuren. Nach dem scharfen Einbruch im Vormonat haben sich die Produktionserwartungen auf Jahresfrist im April zwar wieder etwas erholt, doch mit 52,6 Punkten liegt der Erwartungsindex deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt und signalisiert ein erhöhtes Risiko einer bevorstehenden Stagnation der heimischen Industrie“, so Bruckbauer abschließend.

UniCredit Bank Austria/HK

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