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15. März 2024

Konjunktur Österreich: Langsam aufwärts

Die Verbesserung der Konjunkturlage in Österreich setzte sich in sehr maßvollem Tempo fort. „Der UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator stieg im Februar auf minus 2,9 Punkte und erreichte damit den besten Wert seit neun Monaten“, so UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer.

Stefan Bruckbauer, Chefökonom der UniCredit Bank Austria
Stefan Bruckbauer, Chefökonom der UniCredit Bank Austria

Trotz der fünften Verbesserung in Folge unterschreitet der aktuelle Indikator deutlich den langjährigen Mittelwert und signalisiert somit weiterhin eine angespannte Konjunkturlage. Gegenüber der Stagnation im Schlussquartal des vergangenen Jahres zeigt sich jedoch zumindest ein leichter Aufwärtstrend, der für die ersten drei Monate 2024 ein leichtes Plus der Wirtschaftsleistung in Aussicht stellt“, so Bruckbauer. Der Ökonom erwartet für das erste Quartal 2024 einen Anstieg des BIP um 0,1 bis 0,2 Prozent zum Vorquartal.

Mehr Schwung 2025

Die aktuellen Wirtschafts- und Stimmungsindikatoren sprechen weiterhin nur für eine weitgehende Seitwärtsbewegung der Konjunktur in Österreich in den kommenden Monaten. „Wir sind optimistisch, dass sich die schrittweise Verbesserung der Rahmenbedingungen fortsetzen und sich ab der Jahresmitte eine nennenswerte Belebung der österreichischen Wirtschaft zeigen wird. Aufgrund des zurückhaltenden Starts ins Jahr erwarten wir für 2024 jedoch nur ein schwaches Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent. Mit etwas Rückenwind durch die weniger restriktive Geldpolitik sollte 2025 ein stärkerer Anstieg des BIP um bis zu 1,5 Prozent möglich werden“, meint UniCredit Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl.

Arbeitsmarkt: Verschlechterung

Walter Pudschedl, Ökonem bei UniCredit Bank Austria (©Pepo Schuster)
Walter Pudschedl, Ökonem bei UniCredit Bank Austria (©Pepo Schuster)

Aufgrund der anhaltenden Flaute der Konjunktur wird sich die Lage am österreichischen Arbeitsmarkt voraussichtlich bis in den Herbst 2024 hinein verschlechtern. Die Beschäftigung dürfte in den kommenden Monaten sogar leicht sinken und im Gegenzug die Anzahl der Arbeitssuchenden stärker als bisher zunehmen. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote, die in den ersten beiden Monaten des Jahres jeweils 6,7 Prozent betrug, wird sich daher weiter nach oben bewegen, wenn auch relativ verhalten.

„Im Jahresdurchschnitt 2024 erwarten wir einen Anstieg der Arbeitslosenquote auf zumindest 6,7 Prozent, nach 6,4 Prozent 2023. Infolge der etwas besseren Konjunktur sollte 2025 die Arbeitslosenquote wieder leicht auf durchschnittlich 6,5 Prozent sinken“, so Pudschedl.

Inflation geht zurück

„Aufgrund der Entwicklung der Inflation in den ersten Monaten des Jahres sind wir weiterhin optimistisch, dass sich die Teuerung bis zum Jahresende 2024 auf unter 3 Prozent verlangsamen wird. Nach durchschnittlich 3,6 Prozent 2024 gehen wir für 2025 von einer Inflationsrate von 2,3 Prozent in Österreich aus“, meint Pudschedl.

Angesichts des günstigen Inflationstrends in ganz Europa rückt nach Ansicht der Ökonomen der UniCredit Bank Austria eine Senkung der Zinsen immer näher. „Wir rechnen weiterhin mit der ersten Leitzinssenkung der EZB im Juni, wobei die Risiken in Richtung eines späteren Beginns des Lockerungszyklus gerichtet sind. Die EZB wird einen vorsichtigen Kurs mit einer schrittweisen Senkung um 25 Basispunkte einschlagen, mit kumulativen Zinssenkungen von 75 Basispunkten in diesem Jahr und 100 Basispunkten im Jahr 2025“, meint Bruckbauer abschließend.

UniCredit Bank Austria/HK

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