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20. Februar 2024

KI: Keine Blase in Sicht

Viele KI-Titel sind im Zuge der Rally rund um Künstliche Intelligenz teuer geworden – der Markt zeichnete ein zu optimistisches Bild. Eine KI-Blase hat sich aber nicht aufgebaut, meint Marius Wennersten, Junior Portfoliomanager des DNB Technology Fund.

Marius Wennersten, Junior Portfoliomanager des DNB Technology Fund

„Trotz teilweise ambitionierter Bewertungen und einem allgemein großen Optimismus in der Wirtschaft in Erwartung künftiger Produktivitätssteigerungen, sehen wir derzeit keine KI-Blase.  Vielmehr fällt auf, dass viele Unternehmen ihre IT-Budgets inzwischen wieder großzügiger gestalten und ein Großteil dieser Mittel in KI fließt. Nach einem Jahr des Testens stehen bei generativer KI jetzt Jahre der Anwendung bevor.“

Der Praxistest

„Gelingt es, die für viele traditionelle Branchen noch sehr neue Technologie in die Praxis zu überführen, entsteht neues Wachstum. Diese realistische Markterwartung unterstreicht unsere Einschätzung, dass der Sektor im Februar 2024 weit von einer Blase entfernt ist. Dies ist einer der Gründe, warum wir die meisten unserer Positionen mit generativer KI als Werttreiber in den letzten Monaten stabil gehalten haben. Beispiele hierfür sind Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon und Meta. Während wir bei Meta und Adyen übergewichten, sind wir Verizon, AT&T sowie Apple untergewichtet.“

Kurzfristig gegen den Strom

Weitere Positionen sind Nokia und Ericsson, die von einigen anderen Anlegern ignoriert werden. Wennersten: „Wir sind der Meinung, dass der Markt bei der Betrachtung der beiden Unternehmen einem Irrglauben unterliegt. Weder agieren Nokia und Ericsson in einem schrumpfenden Markt, noch stehen sie unter großem Wettbewerbsdruck. Viele westliche Telekommunikationsanbieter haben der Hardware aus China längst eine Absage erteilt. Hinzu kommt, dass das Datenvolumen stetig wächst und die Zukunft eher noch höhere Anforderungen an die Datennetze stellen wird. Statt Optimismus aufgrund des laufenden 5G-Ausbaus der weltweiten Mobilfunknetze sind es bei Nokia und Ericsson schlicht die Bewertungen in Kombination mit den Markterwartungen, die uns überzeugen.

Eine entscheidende Rolle in unserem Investmentansatz spielt die eigene Überzeugung. Wir verstehen uns als „High Conviction Contrarians“. Konkret bedeutet dies, dass wir zu faktenbasierten Anlageentscheidungen stehen, die durch attraktive Bewertungen untermauert sind. Während andere Asset Manager bei Marktturbulenzen vorschnell die Reißleine ziehen, sind wir jederzeit bereit, eine Position zu verdoppeln, wenn die Märkte in die „falsche“ Richtung laufen. Wenn die Bewertungen fallen, während ein positives fundamentales Szenario intakt bleibt, sehen wir dies als Chance.“

Notwendiges Wachstum

„Auch für Technologieaktien im Allgemeinen ist unsere positive Einschätzung weiterhin unverändert. Technologie war schon immer ein Motor für Produktivitätswachstum. Dieses Produktivitätswachstum ist heute notwendiger denn je – der Fachkräftemangel wirkt wie ein Katalysator für Themen wie KI und auch Robotik. Gerade im letztgenannten Bereich haben wir zuletzt einige erfreuliche Fortschritte gesehen, die sich 2024 auch für Anleger materialisieren könnten.“

DNB AM/HK

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