fbpx
17. September 2021

Eurozone: Schulden auf Rekordhoch

Die durchschnittliche Verschuldung der Staaten der Eurozone ist zuletzt auf ein Rekordhoch von fast 100% des Bruttoinlandprodukts geklettert. Vom Stabilitätspakt, der ein Ziel von 60% setzte, ist die EU somit weiter entfernt denn je. Die Zinsen werden indes niedrig bleiben.

Hintergrund ist die anhaltend lockere Geldpolitik der EZB, die trotz der zuletzt auf 3% gestiegenen Inflation die Zinsen weiterhin niedrig hält. Die EZB wird alles unternehmen, um die Inflation in nächster Zeit zwar erhöht, aber kontrolliert zwischen rund 2 – 4% pendeln zu lassen.

„Ritt auf der Rasierklinge“

Sieglinde Klapsch, Leiterin Private Banking Graz Steiermärkische Sparkasse
Sieglinde Klapsch, Leiterin Private Banking Graz Steiermärkische Sparkasse

Das sei zwar ein Ritt auf der Rasierklinge, die Chancen ständen aber gut, dass dies gelingen wird, so die die Anlageexperten Sieglinde Klapsch und Alexander Eberan von der Steiermärkische Sparkasse Private Banking. Denn die Ressourcen der EZB, weiterhin die Geldmenge auszuweiten und eine Politik des „billigen Geldes“ zu betreiben, seien praktisch unbegrenzt, weshalb sich die Marktteilnehmer auf weiterhin tiefe Zinsen einstellen sollten. Wer sein Geld auf dem Sparbuch bunkert, prolongiert einen Kaufkraftverlust nach Inflation.

Kaufkraftverlust am Sparbuch

Daher ist es für den langfristigen Vermögensaufbau weiter essenziell, in höheren Veranlagungsformen, vor allem auch in Aktien investiert zu sein, um dem ständigen Realwertverlust am Sparbuch entgegen zu steuern. Diese Erkenntnis ist nicht neu, die letzten Monate haben aber gezeigt, dass trotz geänderter Parameter in der Wirtschaft eine Trendwende hin zu stärker steigenden Zinsen weit und breit nicht in Sicht ist. Im Gegenteil: Zinsen weit unter der Inflationsrate verstärken für Anleger den Druck zu handeln, so die Experten.

Schulden schreiben Rekorde

Die Schuldenquote gemessen am BIP – insbesondere in den ohnehin schon hoch verschuldeten Staaten – stieg in der Eurozone während der Pandemie in ungeahnte Höhen weiter. Dabei stechen Griechenland mit 209%, Italien mit 160% und Portugal mit 137% hervor. Österreich liegt noch unter dem Durchschnitt aller EU-Staaten (fast 100%), aber die Corona-Hilfen haben auch hier das Defizit auf nahezu 90 % des BIPs anwachsen lassen.

Steiermärkischen Sparkasse Private Banking/HK

Zum Newsletter anmelden

Bestellen Sie kostenfrei und unverbindlich den GELD-Magazin Newsletter, als optimale Ergänzung zur Print-Ausgabe von GELD-Magazin!
Zwei Mal im Monat versenden wir den Newsletter mit Themen rund um den Finanzmarkt und Wirtschaft.

Sie haben sich erfolgreich eingetragen.