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2. Januar 2024

Erdöl: Brent dreht nach unten

Erdöl der Sorte Brent war gerade auf dem Weg in Richtung des Tiefs des ersten Halbjahres 2023, als die Attacken auf Schiffe im Nahen Osten den Preis umgehend verteuerten. Aber zuletzt drehte Brent Crude bereits wieder nach unten … die Bären behalten also ihre Chance.

Analyst Roland Gehrt schreibt auf lynxbroker.at: „Wenn man sich den Kursverlauf der für Europa wichtigsten Rohöl-Sorte Brent Crude seit Anfang 2023 ansieht, kann man sich eigentlich schon wundern. Der Nahostkonflikt … die Förderkürzungen der OPEC … die am Aktienmarkt gespielte, durch Zinssenkungen befeuerte baldige Wachstumsphase der Industrienationen: All das ist Futter für das bullische Lager.“

Öl im Abwärtstrend

„Und trotzdem sehen wir, seit es im Herbst misslang, sich der runden 100 US-Dollar-Marke zu nähern, einen Abwärtstrend. Die Frage ist: Darf man daraus ableiten, dass die Trader in Sachen höherem Ölpreis nicht mitspielen und die Spekulation stärker ist als die Unsicherheit über Transportwege und die künstliche Verknappung des Angebots? Im Moment ist das zwar richtig. Aber ob das so bleibt, ob die Trader also auch weiterhin mehrheitlich aktiv und aggressiv auf der Short-Seite agieren, ist nie vorhersehbar.

Dass aber Brent Crude Oil zuletzt den Anstieg als Reaktion auf die Probleme mit den Schifffahrtsrouten in Nahost auf Höhe des Kreuzwiderstands aus 200-Tage-Linie, Oktober-Abwärtstrend und 50-Tage-Linie abbrach und nach unten drehte, ist zumindest ein Signal dahingehend, dass man das mittelfristige Ziel nicht aus dem Auge verloren hat. Dabei geht es um die im ersten Halbjahr 2023 entstandene Supportzone zwischen 68 und 70 US-Dollar (bezogen auf den derzeitig entscheidenden Futures-Liefertermin März). Würde sie unterboten, wäre der Weg nach unten erst einmal frei und damit Preise erreicht, auf die in den letzten knapp zwei Jahren wohl kaum jemand noch zu hoffen wagte. Aber genau das ist auch ein Faktor, der das Abwärtspotenzial eingrenzen kann.“

Brent Crude Oil: Chart vom 29.12.2023, Kurs 77,08 US-Dollar, Kürzel: COIL | Quelle: TWS

Hoffen auf Wachstum

„Denn solange an den Börsen die Hoffnung verbreitet ist, dass sinkende Leitzinsen nicht als erstes eine Nachfrage-Flaute auslösen, sondern das Wachstum und mit ihm natürlich dann auch die Ölnachfrage umgehend befeuert werden, dürfte diese Zone 68/70 nicht Zwischenstopp, sondern Ziel der bärischen Trader sein. Wenn Brent Crude durch diese Zone fallen soll, dann aus aktueller Sicht nur, wenn man erkennt, dass die erhoffte Belebung der Wirtschaft in den USA, Europa und China ausbleibt. Daher: Es könnte tatsächlich zu einem Test dieses Bereichs kommen, sobald das letzte Zwischentief bei 72,52 US-Dollar fällt, aber auf noch tiefere Kurse sollte man zumindest vorerst nicht wetten.“

LYNX/HK

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