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23. August 2021

Energiepreis quo vadis?

Täglich werden Berichte über die Grüne Wende veröffentlicht. Gemeinsamer Nenner ist oftmals, dass der Energiepreis bis zum Jahr 2030 steigen wird. In einigen dieser Berichte steigt der Energiepreis stark, manchmal aber nur „wenig“.

Audun Wickstrand-Iversen, Portfolio Manager der Fonds Disruptive Opportunities und Future Waves bei DNB Asset Management

Audun Wickstrand-Iversen von DNB Asset Management stellt dabei die Frage: „Was ist, wenn wir völlig falsch denken? Was ist, wenn die Energiepreise und -kosten sinken und nicht steigen? Was ist, wenn die Produktionskosten für Energie gegen Null gehen?“

Die Kraft der Sonne

„Es ist nur möglich, die Energiekosten auf null zu senken und dass die Gesamtstromproduktion preisbildend wird, wenn die Solarenergie groß ist. Heute macht die Sonnenenergie etwas mehr als 2 Prozent des weltweiten Stroms aus. Sie ist unbedeutend. Der Strom aus Wind und Sonne soll von 8 Prozent im Jahr 2019 auf 30 Prozent im Jahr 2030 steigen, wovon mehr als die Hälfte auf Solarenergie entfällt. Bis zum Jahr 2030 erwarten wir große Veränderungen bei der jährlichen Installation von Solarkraftwerken. Laut dem vieldiskutierten IEA-Bericht (Net Zero bis 2050) soll die Weltgemeinschaft bis 2030 jährlich 630 GWh installieren. Dies entspricht einer Vervierfachung der jährlichen Installation ab 2020 und einer leichten Änderung des Tempos von 2010 bis 2020, wenn die jährlichen Installationen sich verdreifacht haben.“

Preise sinken

„Bis 2030 könnten Solarenergie fast 20 Prozent der Produktion ausmachen und bis 2050 könnten 90 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammen, so die IEA. In den meisten Ländern ist es jetzt am günstigsten, eine neue Kilowattstunde durch die Installation von Solarmodulen zu produzieren, und es wird stetig billiger. Das US-Energieministerium hatte Ende März erklärt, es gehe davon aus, dass der Preis für Solar-Großanlagen in den USA von derzeit 4,6 Cent/kWh auf 3 Cent im Jahr 2025 auf 2 Cent im Jahr 2030 sinken wird.“

„Das wichtigste Argument für Solarenergie finden wir nicht in der Finanzbuchhaltung, sondern in der «Energierechnung». In einer Stunde trifft die Sonne mit mehr Energie auf die Erde, als wir in einem Jahr verbrauchen können. Wenn es uns gelingt, Fragmente dieser Energie einzufangen, gibt es keine Energiekrise. Die Energierückzahlung, Energy Payback Time (EPBT), berechnet, wie lange ein Energiesystem braucht, um mehr Energie zu produzieren, als für die Erstellung des Systems verbraucht wurde. Bei Solarenergie variiert diese Zeit zwischen sechs und 36 Monaten, abhängig von der Anzahl der Sonnenstunden und der Temperatur. Bei einer Lebensdauer von 40 Jahren, EPBT von 36 Monaten, gibt es 37 Jahre „kostenlose“ Energie für den Planeten und Energiekosten, die auf Null sinken.“

DNB Asset Management/HK

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