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31. August 2021

E-Autos als Umweltsünder?

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Mag. Harald Kolerus GELD-Magazin / Redakteur

Auf der einen Seite werden sie als Heilsbringer der Energiewende gefeiert, andere kritisieren sie als Umweltsünder: E-Autos. Andreas Reinhardt, Vorsitzender des Bundesverband Elektromobilität Österreich, bezieht im Gespräch mit dem GELD-Magazin Stellung.

Andreas Reinhardt, Vorsitzender des Bundesverband Elektromobilität Österreich

Bei E-Autos besteht unter anderem die Befürchtung, dass die Boliden nicht mit erneuerbarer Energie angetrieben werden, sondern mit Strom aus fossiler Produktion oder Atomkraft. Andreas Reinhardt, Vorsitzender des BEÖ (Bundesverband Elektromobilität Österreich), wehrt sich aber gegen Pauschalverurteilungen.

Erneuerbare Quellen forcieren

Der Experte: „Die Bedenken müssen von Land zu Land differenziert werden. So befindet sich Österreich in einer komfortablen Situation: Rund 75 bis 80 Prozent des Strombedarfs wird aus regenerativen Quellen gespeist. Mit dem Ziel die Quote bis 2030 auf 100 Prozent zu steigern. In der EU liegt der Anteil der Erneuerbaren bei 32 Prozent, allerdings gibt es Bestrebungen für einen massiven Ausbau. Es werden jetzt schon in Europa mehr Produktionskapazitäten für Strom aus erneuerbaren Quellen aufgebaut, als für den Betrieb von E-Autos derzeit nötig ist.“

Wo aufladen?

Der Experte glaubt somit daran, dass das „Betanken“ von E-Autos mit sauberen Strom auch dann möglich sein wird, wenn die Zahl der Elektro-Boliden stark steigen wird. Aber gibt es überhaupt genug Ladestationen für die wachsende Flotte von E-Autos?

Reinhardt erinnert an das Beispiel Norwegens, das aufgrund von Wasserkraft bereits an die 100 Prozent erneuerbaren Strom aufweist. Das Land ist somit auch früh in den Aufbau der E-Mobilität gestartet und genießt einen Vorsprung von sechs bis sieben Jahren. „Der Verkehrsclub Norwegen verweist darauf, dass bei einer steigenden Zahl von E-Autos die Anzahl von Ladestation praktisch automatisch anwächst und nicht umgekehrt. Wir befinden uns hier also in einer Situation von Angebot und Nachfrage. Erwähnenswert ist ebenfalls, dass die Stadt Wien in den letzten zwei Jahren 1000 neue Ladestationen geschaffen hat“, so Reinhardt.

Steigende Effizienz

Der Experte sagt weiter: „Ich verweise auch gerne auf das Beispiel der Photovoltaikbatterienmodule, deren Herstellung noch zu Beginn des Jahrtausends mehr Energie verbrauchte als sie jemals wieder abgegeben haben. Das hat sich bekanntlich gehörig verbessert und es wäre ein Fehler gewesen diese Technologie fallen zu lassen.“ Auch der Energiebedarf für die Produktion von E-Autos würde ständig reduziert, man sollte diese Branche laut Reinhardt also keineswegs als Umweltsünder verteufeln.

Das ausführliche Interview plus einen großen Artikel zum Thema E-Autos lesen sie in der kommenden Print-Ausgabe im GELD-Magazin September.

Harald Kolerus 2-e1666618640728
Mag. Harald Kolerus GELD-Magazin / Redakteur

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