Bitcoin: Das neue Gold?
Wird Bitcoin seinem Ruf als digitales Gold gerecht – und rückt nun sogar in den Fokus der Zentralbanken? Ein neuer Report von Concierge.de beleuchtet die aktuelle Lage und zeigt, was auf Anleger zukommen könnte.
Martin Schwarz, Experte für Kryptowährungen, kommentiert auf Concierge.de: „Rund um den Globus haben die Zentralbanken in den vergangenen Jahren ihre Goldreserven deutlich erhöht. Hielten diese 2008 noch rund 30.000 Tonnen des Edelmetalls, ist der Wert auf nunmehr 36.197 Tonnen angestiegen. Nun scheint jedoch immer mehr darauf hinzudeuten, dass Zentralbanken künftig neben Gold auch Bitcoin in ihre offiziellen Reservebilanzen aufnehmen könnten. Als Hauptargumente gelten die geringe Korrelation mit klassischen Anlageklassen, das klar begrenzte Angebot sowie die Eignung als Absicherung gegen Inflation und geopolitische Unsicherheiten.“
Anteil der Krypto-Anleger, die BTC als digitales Gold sehen. Quelle: Coingecko.com
Geopolitik spielt mit
„Das geopolitische Umfeld spielt dabei eine zentrale Rolle. Viele Notenbanken haben ihre Goldbestände aus Sicherheitsgründen bereits stark ausgebaut, suchen nun jedoch nach zusätzlichen Absicherungen. Besonders spannend: Laut aktueller Analyse könnte Bitcoin vor allem für Zentralbanken interessant sein, die einem erhöhten Sanktionsrisiko ausgesetzt sind. Während auch für Länder ohne solches Risiko ein gewisser Anteil an Bitcoin-Reserven empfohlen wird, spielt dieser bislang nur eine untergeordnete Rolle. Deutlich stärker fällt der Effekt bei Staaten aus, die potenziell von Sanktionen betroffen sind: Dort steigt der empfohlene Anteil spürbar an – von rund 3 bis 10 Prozent bei mittlerem Risiko bis hin zu 25 Prozent bei Ländern mit hohem Sanktionsdruck.
Zentralbanken halten Währungsreserven, um ihre Währungen zu stabilisieren und im Krisenfall handlungsfähig zu bleiben. Doch geopolitische Sanktionen können klassische Fiat-Reserven blockieren – wie zuletzt im Fall Russlands, dessen Devisenbestände in westlichen Ländern eingefroren wurden. Die im Modell genannten Portfolioanteile könnten zwar überraschen und erscheinen kurzfristig kaum realistisch, und doch gibt es Marktbeobachter, die das Potenzial als groß erachten.“
„Immer mehr Marktteilnehmer sehen Bitcoin als digitales Gold – und das betrifft längst nicht nur die institutionelle Ebene. Wie aus der Infografik hervorgeht, betrachten inzwischen 58,1 Prozent der Krypto-Anleger die Kryptowährung als digitales Pendant zum Edelmetall. Damit spiegelt sich auf Privatanlegerseite jener Trend wider, den auch zahlreiche Studien auf makroökonomischer Ebene identifizieren: die zunehmende Wahrnehmung von Bitcoin als Absicherungsinstrument in Zeiten geopolitischer und wirtschaftlicher Unsicherheit.“
„Insgesamt deutet vieles darauf hin, dass Bitcoin seine Rolle als digitales Gold festigen könnte. Vor allem institutionelle Erwägungen und erste Investitionen sprechen dafür, dass langfristig sogar Zentralbanken den Schritt wagen könnten. Doch sicher ist nichts. Denn nicht alle teilen die These vom digitalen Gold. Kritiker verweisen darauf, dass Bitcoin in Stressphasen deutlich mit den Aktienmärkten korrelierte. Daten auf Basis täglicher Renditen von Bitcoin und großen Indizes wie S&P 500 oder Nasdaq-100 zeigen zwar im Gesamtzeitraum von 2014 bis April 2025 nur eine geringe Korrelation von rund 0,2. In einzelnen Marktphasen seit 2020 stieg der Wert jedoch zeitweise auf 0,5 – ein Niveau, das die Unabhängigkeit des Krypto-Assets infrage stellt und Zweifel an seiner Eignung als verlässlicher Krisenschutz nährt.“
Den ausführlichen Artikel finden Sie hier:
Concierege/HK
Disclaimer: Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung von Investments zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Aktien können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls auch weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.geld-magazin.at repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Inhalte von www.geld-magazin.at wurden sorgfältig erstellt, unbeabsichtigt fehlerhafte Darstellungen können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Die 4profit Verlag GmbH lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.