USA: Zinsen steigen weiter
Die Entscheidung der Fed von letzter Woche, die Zinsen nur um 25 Basispunkte zu erhöhen, war nicht einstimmig. Daran erinnert Axel Botte, Marktstratege beim französischen Investmenthaus Ostrum. Der Leitzins dürfte weiter anziehen.
James Bullard, Präsident der Federal Reserve Bank of St. Louis, hatte eine Anhebung um 50 Basispunkte (BP) bevorzugt, und sechs weitere Ausschussmitglieder rechnen mit Zinsschritten von 50 BP in diesem Jahr.
Zinsen klettern auf 2 Prozent
Botte: „Das bevorzugte Szenario sind weitere 150 Bp insgesamt, d. h. wahrscheinlich eine Erhöhung um 25 Bp bei jeder Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC). Der Leitzins dürfte somit Ende des Jahres 2 % erreichen. Doch durch die unterschiedlichen Sichtweisen im FOMC besteht weiterhin Unsicherheit über die Geschwindigkeit der Straffung. Andererseits wurde der Zielsatz auf 2,25% gesenkt. Diese Revision führte zu einer weiteren Verflachung der Renditekurve.“
Der Milliarden-Poker
„Die Fed könnte sich Sorgen über einen zu schnellen Anstieg der Laufzeitprämie machen, sobald der Abbau der Bilanz – voraussichtlich im Mai oder Juni – begonnen hat. Das FOMC-Protokoll vom 16. März wird Simulationen dazu enthalten. Ein mögliches Szenario ist eine Verringerung der Vermögensbestände um 100 Mrd. $ pro Monat, also insgesamt 1,5 Mrd. $. Die Inversion der Renditekurve spiegelt die wahrgenommenen Risiken für die Wirtschaftstätigkeit und die erwarteten Auswirkungen der restriktiveren Geldpolitik auf die künftige Inflation wider.“
Ostrum Asset Management/HK