Zinsen: Fed auf Pause
Die gestrige Erhöhung des Leitzinses um 25 Basispunkte dürfte vorerst der letzte Zinsschritt der Fed gewesen sein. Denn zunehmend rückten die konjunkturellen Risiken in den Fokus der Währungshüter. Das meint Tiffany Wilding, US-Ökonomin beim Vermögensverwalter PIMCO.
Die Expertin: „Was ist geschehen? Die US-Notenbank Fed hat wie erwartet den Leitzins um 25 Basispunkte (Bp) angehoben und signalisiert, dass sie die Zinsen im Juni konstant halten wird. Die Formulierung in Zusammenhang mit der Zinspause war jedoch etwas eindeutiger als erwartet.“
„Leichte Rezession“
Wilding analysiert weiter: „Die Fed behielt sich zwar die Option vor, die Zinsen bei Bedarf weiter anzuheben. Sie versprach aber, die bisherige kumulative Straffung, Verzögerungen bei der Wirkung der geldpolitischen Maßnahmen und die Entwicklungen an den Finanzmärkten zu berücksichtigen – all diese Faktoren legen eine Pause nahe. Was sollten wir erwarten? Die gestrige Zinserhöhung ist höchstwahrscheinlich die letzte in diesem Zinserhöhungszyklus.
Mit Blick auf die Zukunft gehen wir davon aus, dass die jüngsten Spannungen im Bankensektor und die strengeren Kreditbedingungen die reale Wirtschaft zunehmend belasten und dazu beitragen werden, dass die USA in eine leichte Rezession abgleiten. Mit ihrer Entscheidung gestern hat die Fed signalisiert, dass sie trotz der nach wie vor hohen Inflation auch zunehmende wirtschaftliche Abwärtsrisiken sieht.“
Fed in der Warteschleife
„Unterm Strich: Die Geldpolitik ist straff, und die Auswirkungen der straffen Geldpolitik werden deutlicher. Die Inflation ist nach wie vor erhöht, aber die Aussichten haben sich eingetrübt. In dem Bemühen, die Abwärtsrisiken in den Griff zu bekommen, begibt die Fed sich nun in eine Warteschleife“, schließt die Ökonomin.
PIMCO/HK