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20. Mai 2021

Zins-Fiasko: Ist klassisches Sparen am Ende?

Die Zinssätze in ganz Europa haben ihren Tiefpunkt noch immer nicht erreicht. Die Zinsen sinken seit Jahren Monat für Monat weiter, wenn auch nur geringfügig. Dieser Trend wurde durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie noch verstärkt. Ist Sparen somit am Ende?

Verena Thaler, Vice President of Strategy and Business Development bei WeltSparen

„Während die Europäer angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheit weiterhin ihr Geld horten, vergeben die Banken nur zögerlich Kredite, sodass immer mehr Überschussliquidität in ihren Büchern bleibt. Vor allem deshalb sind die Zinsen trotz aller Bemühungen und Konjunkturprogramme der Europäischen Zentralbank weiterhin niedrig“, so eine Analyse von WeltSparen.

Festgeld: Geringe Differenz

Bei WeltSparen heißt es weiter: „Der Unterschied zwischen 1- und 3-jährigen Festgeldern bei den Top-Angeboten bleibt gering. In Deutschland und Irland beträgt er weniger als 0,1 Prozent und in den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich, Österreich, Polen und Norwegen weniger als 0,3 Prozent. Frankreich und Italien sind die Ausreißer. Hier sind die Zinsen für 3-jährige Festgelder um mehr als 0,4 Prozent höher als die Zinsen für 1-jährige.“

„Neue Ära“

Verena Thaler, Vice President of Strategy and Business Development bei WeltSparen, kommentiert: „Wir sehen derzeit eine neue Ära beim Vermögensaufbau. Es bestehen völlig neue Herausforderungen für Verbraucherinnen und Verbraucher, einerseits Vermögen aufzubauen und andererseits ihr Geld in kurzfristigen Anlagen zu diversifizieren. Die meisten Menschen in Europa horten ihre Ersparnisse auf ihrem Bankkonto und sind dabei mit immer niedrigeren oder sogar Negativzinsen konfrontiert. Bei der stark steigenden Inflation gibt es daher aktuell kaum noch eine Chance, Renditen auf Ersparnisse zu erzielen.“

„Beste Kombination“

Thaler: „Trotz allem existieren jedoch weiterhin Möglichkeiten, um eine Geldentwertung durch Inflation und Strafzinsen zu mindern. Hier gilt es, bessere Zinsen gegenüber einer Verminderung des eigenen Vermögens abzuwägen – selbst wenn dies bedeutet, dass ein Teil des Geldes abseits der eigenen Hausbank zu einem besseren Zinssatz angelegt wird.

Die Anlage der eigenen Ersparnisse und der Vermögensaufbau sind eine sehr persönliche Entscheidung – es geht darum, die beste Kombination aus verfügbaren Angebot, Zinssatz, Anlagezeitraum und Risiko abzuwägen und letztendlich die passende Lösung für sich zu wählen.“

WeltSparen/HK
Fotocredit: beigestellt, Lukas Schramm

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