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21. Oktober 2022

Weltspartag: Zinsen steigen

Am 31. Oktober ist Weltspartag: 2022 bietet er konservativen Sparern ein neues Umfeld. Erstmals seit einer Dekade steigen weltweit die Leitzinsen ziemlich rasant an, daher bieten Banken wieder Zinsen auf Sparguthaben an.

Doch die steigenden Sparbuchzinsen können die hohen Inflationsraten (September 2022: Österreich 10,5 %) und den damit einhergehenden Kaufkraftverlust nicht wettmachen. Das schreiben die Experten der Steiermärkischen Sparkasse Private Banking, Sieglinde Klapsch und Alexander Eberan. 

Hohe Sparquote

Sieglinde Klapsch, Leiterin Private Banking Graz Steiermärkische Sparkasse
Sieglinde Klapsch, Leiterin Private Banking Graz Steiermärkische Sparkasse

„Sparer verlieren also real nach Abzug der Inflation viel Geld. Nichtsdestotrotz erfreut sich das Sparbuch in Österreich immer noch hoher Beliebtheit. Die Österreicher und Österreicherinnen gehören sogar zu den Spar-Weltmeistern. Mit Stand 30.6.2022 meldete die Österreichische Nationalbank rund 323 Milliarden Euro an Cash und Spareinlagen. 

Laut Statistik Austria schnellte die Sparquote im ersten Pandemiejahr 2020, als die Menschen aufgrund mehrerer Lockdowns weniger konsumieren konnten und die Sorge vor Wohlstandsverlust groß war, auf einen Rekordwert von 14,4 % hoch. 2021 ging der Anteil des Nettoeinkommens, das auf die hohe Kante gelegt wird, mit 11,8 % zwar zurück, ist aber immer noch vergleichsweise recht hoch. Ähnliche Sparquoten haben die Niederlande und Frankreich. Deutlich niedriger ist sie etwa in Italien, Spanien, Belgien oder Japan.“

Renditen am Kapitalmarkt

 „Der Weg, den realen Kaufkraftverlust des Kapitals deutlich zu vermindern, führt eindeutig über den Kapitalmarkt. Aber nur jeder fünfte Sparer legt sein Geld in Anleihen, Aktien, Investmentfonds, ETFs oder anderen Finanzinstrumenten an. Als Gründe dafür nennen die Österreicher Geldmangel, zu geringes Wissen über Wertpapiere und Angst vor Kursschwankungen. Die Vermittlung von mehr Finanzwissen schon in den Schulen ist seit vielen Jahren ein Ruf an die Politik, den bisher nur in geringem Ausmaß Rechnung getragen wird.“

Leichte Delle

Alexander Eberan, Leiter Private Banking Wien Steiermärkische Sparkasse
Alexander Eberan, Leiter Private Banking Wien Steiermärkische Sparkasse

„Dennoch wurden Anlageformen wie Wertpapiersparpläne und Investmentfonds in der Breite der Bevölkerung zuletzt immer beliebter. Das Jahr 2022 brachte allerdings beim Trend zum steigenden Fondsvermögen eine Delle, die hauptsächlich den Kursverlusten an den Börsen geschuldet ist: Die österreichischen Kapitalanlagegesellschaften verwalteten zum Jahresende 2021 noch ein Rekordvermögen von knapp 230,7 Milliarden Euro. Bis zum Ende des ersten Halbjahres 2022 schmolz dieser Wert um fast zwölf Prozent auf gut 203 Milliarden Euro, wie die FMA erhob. 

Auf das Halbjahr gerechnet verzeichnete die große Sparte der Mischfonds einen Rückgang um fast elf Prozent. Bei Anleihefonds sank das verwaltete Vermögen in diesem Zeitraum um gut 13 Prozent. Am größten war das Minus bei Aktienfonds mit 17,8 Prozent seit Jahresbeginn. Immobilienfonds verzeichneten hingegen ein leichtes Plus mit 3,4 Prozent. Die verschwindend wichtige Sparte der Private-Equity-Fonds stagnierte bei einem Vermögen von 0,8 Milliarden Euro.“

Steiermärkischen Sparkasse Private Banking/HK

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