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25. Mai 2022

Tech-Korrektur überrascht Anleger

Google, Facebook & Co hatten einen schlechten Start ins Jahr. Das Umfeld für den IT-Sektor ist bereits seit Oktober letzten Jahres eher schwach. Die Tech-Korrektur am Aktienmarkt erwischte viele Anleger am falschen Fuß.

Allerdings war der Tech-Sektor im Jahr 2020 und 2021 sehr stark anstiegen, sodass eine gewisse Korrektur nicht wirklich überraschend war. Was aber viele Anleger überrumpelt hat, ist das Ausmaß des Einbruchs.

„Harter Absturz“

Sverre Bergland, Portfolio Manager des DNB Fund Technology bei DNB Asset Management
Sverre Bergland, Portfolio Manager des DNB Fund Technology bei DNB Asset Management

Sverre Bergland, Portfolio Manager des DNB Fund Technology, meint: „Bisher bedeutete dies einen sehr harten Absturz für den teuersten Teil des Marktes. Ein Grund bestand sicherlich in der Divergenz zwischen Wachstum- und Value-Titeln. Diese Entwicklung begann zwar schon vor der Covid-Pandemie, der Trend wurde allerdings – auch durch den starken Rückgang der Zinsen – nochmals verstärkt. Zudem kamen extrem viele neue Teilnehmer auf den Aktienmarkt, so dass der Anteil an Privatanlegern deutlich größer geworden ist.“

Teure Tech-Aktien

„Und all diese Faktoren zusammen haben ihre Auswirkungen. Obwohl einige Titel um bis zu 80 Prozent gefallen sind, halten wir sie immer noch für teuer. Sie haben im Jahr 2021 einen Punkt erreicht, der einfach völlig unrealistisch war, und die Gegenreaktion ist jetzt da. Wenn es zu einer derart starken Korrektur kommt, werden einige dieser Aktien zu interessanten Anlagezielen. Allerdings gibt es einige darunter, die noch kein Geld verdienen. Diese sind aus unserer Sicht nicht interessant.“

Software: Gute Aussichten

Der Experte hat derzeit beispielsweise den Halbleiter- und Hardwarebereich untergewichtet: „Dagegen haben wir sowohl in den Softwarebereich als auch in den eher wertorientierten Teil des Marktes investiert. Dazu zählen z. B. Unternehmen wie Microsoft, SAP und Oracle.

Ein weiterer interessanter Bereich ist der Spielesektor. Hier gehen wir von einer höheren Wachstumsrate in der zweiten Hälfte des Jahres aus. In diesem Sektor gibt es zahlreiche Fusionen und Übernahmen, wie Microsoft bei Activision Blizzard. Die M&A-Aktivitäten werden hier weitergehen, da die User in der Regel auf den Plattformen bleiben. Und wenn man an die Metaverse-Idee glaubt, dann werden Spiele einer der ersten Orte sein, die wir sehen werden.“

Apple vs. Microsoft

„Bei Microsoft sind wir optimistisch, was die weitere Entwicklung angeht, da das Unternehmen in fast allen wichtigen IT-Trends sehr gut positioniert ist. Wir gehen von einem Wachstum von 16 bis 20 Prozent aus. Das Unternehmen verfügt über ein sehr gutes Modell für wiederkehrende Einnahmen. Im Gegensatz dazu sind wir bei Apple wiederum sehr skeptisch. Der Grund ist, dass der Elektronikmarkt bzw. der Verbrauchermarkt in der nächsten Zeit recht schwierig sein könnte, weil in der Pandemie-Zeit zu viel in diesen Markt investiert wurde.

Bei Google und Facebook sind wir im Grunde genommen neutral eingestellt. Wir denken, dass die Aktien sehr attraktiv bewertet sind, aber es ein wenig unklar ist, wie sich der Werbemarkt in den nächsten 12 Monaten entwickeln wird.“

Cloud: Starkes Wachstum

„Potenzial bzw. starkes Wachstum sehen wir beim Cloud Computing. Der Markt ist bereits sehr groß, trotzdem könnten wir uns noch in einem frühen Zyklus befinden. Allein Microsoft ist in diesem Bereich im letzten Quartal um fast 50 Prozent gewachsen und erwartet für das nächste Quartal ähnliche Zahlen. Auch Amazon und Google sind hier gut aufgestellt, so dass dieser Markt über einen längeren Zeitraum in hohem Tempo wachsen sollte. Zumal Amazon bisher immer mit einer guten Rentabilität punkten konnte.“

DNB Asset Management/HK

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