Schwellenländer: Outperformance
Ausgewählte Schwellenländer und -regionen scheinen für eine wirtschaftliche Outperformance gerüstet zu sein, was sowohl festverzinsliche als auch Aktienanlagen unterstützen könnte. Das meint Saira Malik, CIO von Nuveen.
Auch wenn US-Aktien ihre Gewinnrezession beendet haben und die Vereinigten Staaten kurzfristig einen relativ sicheren Hafen bieten, sollten Anleger einen breiteren Horizont zur Diversifizierung und für potenziell höhere Renditen in Betracht ziehen. Hier sieht Malik Schwellenländer als keine schlechte Möglichkeit. Es gilt allerdings genau zu differenzieren.
China mit Vorsicht
Malik: „Die Landschaft der Schwellenländer ist nicht monolithisch. Nuveen sieht Chancen in Volkswirtschaften, in denen das Wachstum die Erwartungen übertrifft, während bei Ländern mit trägem makroökonomischem Umfeld oder heiklen individuellen Risiken Vorsicht geboten ist.“
Beispiel China: Ein wackeliger Immobilienmarkt, enttäuschendes Wirtschaftswachstum, geopolitische Spannungen, mangelnde Transparenz der Daten und der Regierungspolitik stellen die Volksrepublik nicht in das beste Licht. Hinzu kommen Konjunkturmaßnahmen, die die Finanzmärkte nicht begeistern konnten. Mit Blick auf 2024 wird weiters das Wachstum der Unternehmensgewinne voraussichtlich um etwa fünf Prozentpunkte hinter dem der nicht-chinesischen aufstrebenden Volkswirtschaften zurückbleiben. All das sind Faktoren, die dazu beitragen, dass chinesische Aktien und festverzinsliche Wertpapiere in Nuveens Emerging Markets-Strategien deutlich untergewichtet sind.
Mexiko profitiert
Malik wendet stattdessen den Blick nach Mexiko: „Die Situation in China hat die Unternehmen dazu veranlasst, ihre Lieferketten in andere Länder zu verlagern, wobei Mexiko ein Hauptnutznießer ist. Immer mehr US-Unternehmen verlagern bestimmte betriebliche Funktionen dorthin, um von dem robusten BIP-Wachstum, der niedrigen Arbeitslosigkeit und der abnehmenden Inflation des Landes zu profitieren. Mexiko ist zum größten Handelspartner der USA im verarbeitenden Gewerbe geworden und Nuveen geht davon aus, dass sein Vorsprung vor China weiter wachsen wird.“
„Süßes“ Brasilien
Und noch einmal ein Schwellenland aus Lateinamerika: „Brasilien ist nach wie vor ein makroökonomischer „Sweet Spot“ mit einem BIP-Wachstum, das die Erwartungen übertrifft, einer moderaten Inflation und einer aggressiv lockeren Geldpolitik, die dadurch möglich wurde, dass das Land bei der Inflationsbekämpfung der Zeit voraus war“, so Malik abschließend.
Nuveen/HK