fbpx
8. Juli 2020

S Immo: Erfolge in schwierigen Zeiten

Die aktuelle Krise hat auch die S IMMO AG nicht gänzlich verschont, doch dank des diversifizierten Immobilien-Portfolios konnten die Mieterlöse um rund zehn Prozent gegenüber der Vorjahresperiode gesteigert werden.

Bei der S IMMO stiegen die Gesamterlöse sowie das EBITDA um rund neun Prozent. Was erwarten Sie ertragsseitig für das krisendominierte zweite Quartal?

Mag. Ernst Vejdovszky, Vorstand der S IMMO AG

Ernst Vejdovszky: Wir konnten im ersten Quartal 2020 vor allem auf der operativen Seite Erfolge verbuchen. Obwohl auch wir seit Mitte März von der COVID-19-Krise getroffen sind, konnten wir vor allem die Mieterlöse –um rund zehn Prozent gegenüber der Vorjahresperiode auf 31,1 Millionen Euro – steigern. Und besonders beim FFO I – eine bedeutende Kennzahl für die operative Performance – gelang uns eine Steigerung um 27,8 Prozent auf 13,8 Millionen Euro.
Natürlich geht diese Krise an uns nicht spurlos vorüber, aber es sind nicht alle Regionen und vor allem nicht alle Nutzungsarten im gleichen Ausmaß betroffen. Im April hatten vor allem Hotels und der Handel deutliche Einbußen. Der Mai war sicherlich noch kein Wonnemonat, aber wir sehen zunehmend positive Signale, eine schrittweise Lockerung der Maßnahmen und einen Hoffnungsschimmer am Horizont. Jedoch Faktoren wie die Dauer der Restriktionen, eine mögliche zweite Infektionswelle und die Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum führen zu zahlreichen Unsicherheiten.

Denken Sie, dass die Abwertungen in Höhe von
30 Millionen Euro für das Gesamtjahr reichen werden?

Ernst Vejdovszky: Wir haben zum 31.03.2020 Abwertungen in Höhe von 31,5 Millionen Euro vorgenommen. Die Regionen waren dabei in unterschiedlichem Ausmaß betroffen. In Österreich wurden Abwertungen in Höhe von 8,6 Millionen Euro vorgenommen, in der CEE-Region beliefen sie sich auf 22,9 Millionen Euro. Das Bewertungsergebnis des deutschen Immobilienportfolios konnte sogar ein leichtes Plus verzeichnen, da der Verkaufspreis einer deutschen Immobilie die Bewertung zum 31.12.2019 deutlich übertroffen hat. In Summe macht das negative Bewertungsergebnis nur in etwa 1,3 Prozent des nach IFRS bilanzierten Immobilienvermögens der Gesellschaft aus. Wie sich die Bewertungen im Laufe des restlichen Jahres entwickeln, ist schwer zu prognostizieren, aber wenn sich die Lage nun zunehmend beruhigt, wäre es möglich, dass der Großteil bereits eingepreist ist.

Welche langfristigen Auswirkungen erwarten Sie generell auf die Immobilienpreise bzw. -renditen in den Segmenten Wohnen, Büro, Gewerbe und Hotel?

Ernst Vejdovszky: In den Bereichen Handel und Hotel wird man in den nächsten Monaten natürlich noch weiterhin Auswirkungen spüren, und es wird wohl etwas dauern, bis man hier von einer nachhaltigen Erholung sprechen wird können. Im Bürosegment erwarte ich mir keine dramatischen Auswirkungen. Ich halte auch nichts von den Vermutungen, dass die letzten Wochen eine Abkehr vom klassischen Büro bewirken werden. Ganz im Gegenteil: Ich denke, wir haben alle erlebt, wie wichtig das Büro als Treff- und Kommunika­tionspunkt ist – das wird auch in Zukunft so sein. Den Trend zum Großraumbüro wird man aber möglicherweise überdenken müssen. Wohnimmobilien könnten sogar zu den Profiteuren der Krise zählen. Denn gerade bei risikoaversen Investoren ist dieser Bereich in Krisenzeiten oft besonders beliebt. Das anhaltend niedrige Zinsniveau begünstigt diesen Umstand.

Das Aktienrückkaufprogramm läuft noch. Wo legen Sie jetzt den Schwerpunkt zum Nutzen für die Aktionäre?

Ernst Vejdovszky: Wir haben dank der Kapitalerhöhung Anfang 2020 eine starke Eigenkapital- und Liquiditätsbasis. Somit können wir auch im aktuell sehr schwierigen Umfeld erfolgreich arbeiten und uns schon jetzt auf das Jahr 2021 fokussieren. Es werden sich in dieser Krise Chancen ergeben und wir haben die Stärke, die Expertise und eben auch die entsprechenden Mittel, diese Chancen in den richtigen Momenten zu erkennen und zu nutzen. Davon profitieren unsere Aktionäre. Das Aktienrückkaufprogramm läuft voraussichtlich bis Ende September. Vergleicht man unseren aktuellen Börsenkurs mit unserem inneren Wert, wird schnell klar, dass es für uns aktuell eine gute und lukrative Entscheidung ist, in unsere eigenen Aktien zu investieren

.

Zum Newsletter anmelden

Bestellen Sie kostenfrei und unverbindlich den GELD-Magazin Newsletter, als optimale Ergänzung zur Print-Ausgabe von GELD-Magazin!
Zwei Mal im Monat versenden wir den Newsletter mit Themen rund um den Finanzmarkt und Wirtschaft.

Sie haben sich erfolgreich eingetragen.