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3. Juni 2022

Rohstoffe unter Preisdruck

Zu einem völligen Embargo bei Erdgas sind weder Russland noch die EU als Ganzes bereit. Das meint die DekaBank in ihrem aktuellen-Rohstoff-Kommentar. Weiters befinden sich die meisten Commodities unter Preisdruck. Es gibt aber auch Ausnahmen.

Bloomberg Rohstoffindex

Im Rückblick meinen die Experten der DekaBank: „Die u.a. durch die regionalen Lockdowns in China ausgelöste Abschwächung der globalen Konjunktur dämpft die Rohstoffnachfrage und drückt die Preise, zuletzt insbesondere bei den Industriemetallen.“

Erdöl: Stark gefragt

„Eine Ausnahme bilden weiterhin die Energierohstoffe, allen voran die verschiedenen Ölsorten, die sich in den vergangenen Wochen aufgrund des anhaltenden Russland-Ukraine-Krieges weiter verteuerten. Die EU hat nun als Kompromiss ein Embargo gegen russisches Öl beschlossen, welches auf dem Seeweg transportiert wird. Pipelineimporte dürfen hingegen auf Verlangen Ungarns weiterhin abgenommen werden.“ In ihrem Ausblick zu Embargo-Möglichkeiten schreiben die Experten: „Zu einem kompletten Lieferstopp bei Erdgas sind weiterhin weder Russland noch die EU als Ganzes bereit.“

Agrarrohstoffe: Teuer

„Derweil wird der Druck auf die Agrarrohstoffpreise aufgrund des Krieges in der Ukraine weiter anhalten. Länder wie Indien begrenzen ihre eigenen Exporte, um die Nahrungsmittelversorgung im Inland zu sichern. Somit steigen die Agrarrohstoff- bzw. die Nahrungsmittelpreise inzwischen global an, was zunehmend vor allem ärmere Länder belasten wird.“

Gold: Im Spannungsfeld

„Die Edelmetallnotierungen können sich den Anstiegen bei den Anleiherenditen nicht entziehen. Diese Tendenz dürfte unserer Meinung nach noch eine ganze Weile anhalten. Der Goldpreis bekommt Rückenwind von den anhaltend hohen und zum Teil weiter anziehenden Inflationsraten. Die Notenbanken schauen hier jedoch nicht tatenlos zu, sondern versuchen, die stark gestiegene Teuerung zu bekämpfen.

Goldpreis_Bloomberg

Die Straffung der Geldpolitik lässt die Anleiherenditen steigen, was wiederum den Goldpreis dämpft. In diesem Spannungsfeld wird sich die Goldnotierung noch so lange bewegen, bis klar sein wird, wie weit die Notenbanken die geldpolitischen Zügel straffen werden, um die Inflationserwartungen wieder auf Niveaus zu verankern, die mit ihren Zielen vereinbar sind. Unserer Meinung nach werden die Anleiherenditen noch moderat steigen und den Goldpreis mittelfristig etwas belasten. Doch der Stabilitätsanker Gold wird im Umfeld hoher Unsicherheit weiterhin gesucht bleiben.“  

DekaBank/HK

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