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17. April 2024

EZB: Drei Zinssenkungen

„Slower for longer“ – das ist die Erwartung von Andrzej Szczepaniak, ECB-Watcher bei Nomura, an den Zinssenkungszyklus der EZB. Weiters: Der Gegenwind für den Euro sollte laut dem Experten auch weiterhin stark bleiben.

Das Europa-Researchteam von Nomura geht nun davon aus, dass die EZB die Zinssätze auf jeder der nächsten drei Sitzungen – im Juni, Juli und September – um jeweils 25 Basispunkte senken wird, bevor sie das Tempo der Zinssenkungen von einmal pro Sitzung auf einmal pro Quartal verlangsamt.

100 Basispunkte weniger

Andrzej Szczepaniak, ECB-Watcher bei Nomura

Szczepaniak führt aus: „Wir erwarten nun Zinssenkungen in Höhe von 100 Basispunkten in diesem Jahr (statt bisher 125 Basispunkten) und 50 Basispunkten im nächsten Jahr (statt bisher nichts), um am Ende bei einem Leitzins von 2,50 % zu landen. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass der neutrale Zinssatz der EZB unserer Ansicht nach in einer Spanne zwischen 2 und 2,50 % liegen dürfte, und wir glauben, dass die EZB die Zinssätze aufgrund der Aufwärtsrisiken für die Inflation wahrscheinlich am oberen Ende dieser Schätzung beibehalten möchte.“

Weil die Erwartungen, dass die Fed in diesem Jahr keine Zinssenkungen vornehmen wird, allmählich stiegen, hat der EUR/USD-Kurs schließlich die Marke von 1,07 durchbrochen. Nach Ansicht der Nomura-Analysten bleibt der Gegenwind für den EUR stark, und die Fundamentaldaten der Währung sind weiterhin schwach.

Geopolitische Spannungen

Der Nomura-Experte meint abschließend: „Die politischen Spannungen im Nahen Osten haben die Terms of Trade des Euroraums aufgrund der gestiegenen Rohölpreise verschlechtert. Darüber hinaus besteht weiterhin eine negative Korrelation zwischen der globalen Risikostimmung und dem EUR/USD-Kurs, so dass der USD im Falle eines Risikoabfalls als sichere Währung fungiert. Weiterhin deuten die wichtigsten Umfragedaten (z. B. PMI, Sentix, Ifo) auf eine nur bescheidene wirtschaftliche Erholung im Euroraum hin. Damit sich der EUR aus eigener Kraft erholen kann, müsste sich die EZB gegen eine frühzeitige Zinssenkung wehren. Dies erscheint jedoch unwahrscheinlich.“

Nomura/HK

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