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30. Mai 2023

Risken, Gold und Bankenkrise

„Es ist wahrscheinlich etwas zu früh, um zu sagen, ob die Bankenkrise eingedämmt oder überwunden ist“, so Imaru Casanova, Goldexpertin bei VanEck. „Der Zusammenbruch und die Rettung einer weiteren Bank, der First Republic Bank, ist ein klarer Beweis dafür, dass weiterhin Risiken bestehen.“

Imaru Casanova, Goldexpertin und stellvertretende Portfoliomanagerin bei VanEck
Imaru Casanova, Goldexpertin und stellvertretende Portfoliomanagerin bei VanEck

Wieder einmal griffen die Aufsichtsbehörden ein, und ein noch katastrophalerer Ausfall konnte abgewendet werden. „Dies ist jedoch ein weiteres Zeichen für die derzeitige Anfälligkeit des globalen Finanzsystems. Selbst wenn das das Ende der Turbulenzen im Bankensektor sein sollte, was unwahrscheinlich ist, machen diese jüngsten Entwicklungen deutlich, dass die Wirtschaft durch die höheren Zinssätze erheblich belastet wird und sich die Risiken einer Rezession oder einer harten Landung mit Sicherheit erhöhen und beschleunigen“, so Casanova.

Inflation schlägt zu

Joe Foster, Portfoliomanager bei VanEck
Joe Foster, Portfoliomanager bei VanEck

Die Situation macht ebenfalls deutlich, dass genau wie die Banken auch andere Wirtschaftssektoren anfällig sein könnten, was wiederum die Unsicherheit und Volatilität auf den Märkten erhöht. Dies wirkt sich positiv auf den Goldpreis aus. Da die Inflation deutlich über dem Zielwert der Fed liegt, befindet sich die Fed in einer Zwickmühle. Der Kampf gegen die Inflation ist eindeutig noch nicht vorbei, aber die Fed könnte gezwungen sein, ihr Zinserhöhungsprogramm zu beenden, bevor sich anderswo eine neue Krise entwickelt. In der Vergangenheit (man denke an die 70er Jahre) war ein Stop-and-go-Ansatz zur Bekämpfung der hohen Inflation nicht erfolgreich. „Leider ist es wohl nicht möglich, die Inflation unter Kontrolle zu bringen, ohne dabei der Wirtschaft erheblichen Schaden zuzufügen“, ergänzt Joe Foster, Portfoliomanager bei VanEck.

Banken in Turbulenzen

Manche schätzen, dass die Auswirkungen der jüngsten Bankenkrise einer oder zwei Zinserhöhungen der Fed um 25 Basispunkte entsprechen könnten, was darauf hindeutet, dass selbst bei einer Pause der Fed die sich verschlechternden Kreditbedingungen die Wirtschaft bremsen und die Inflation abkühlen lassen werden. „Dies ist natürlich eine Spekulation, da es keine Möglichkeit gibt, diese Auswirkungen zu quantifizieren. Es erscheint jedoch logisch, dass die anhaltenden Auswirkungen der Turbulenzen im Bankensektor die Wirtschaft weiterhin beeinträchtigen könnten. ‚Unter Kontrolle?‘, vielleicht, ‚Eingedämmt?‘, wahrscheinlich noch nicht“, meint Casanova.

Gold: Privilegiert

Gold befindet sich derzeit wohl in einer privilegierten Position. Eine Pause der Fed macht Folgendes deutlich: Die Wirtschaft ist so schwach, dass die Fed Angst hat, durch weitere Zinserhöhungen zu viel Schaden anzurichten. Dies ist positiv für Gold, da eine schwache Wirtschaft die Anleger zu Gold treibt und niedrigere Zinsen den Besitz von Gold attraktiver machen. Auch die längerfristigen Auswirkungen einer Fed-Pause auf die Inflationserwartungen könnten Gold unterstützen: Wird die Inflation hoch bleiben? Besteht ein erhebliches Risiko, dass sie sich wieder beschleunigt? Gold gilt als Absicherung gegen Inflation, und seine historische Wertentwicklung in Zeiten hoher Inflation bestätigt diese Rolle.

VanEck/HK

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