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1. Februar 2024

Konkurse sind Männersache

Eine aktuelle KSV1870 Analyse zu den eröffneten Schuldenregulierungsverfahren in 2023 zeigt, dass in Österreich weiterhin vor allem Männer (61 %) von einem Privatkonkurs betroffen sind. Dies passiert häufig auch aufgrund einer unternehmerischen Tätigkeit bzw. erhöhter Risikobereitschaft.

Karl-Heinz Götze, Leiter KSV1870 Insolvenz
„Für viele Menschen wird auch das heurige Jahr zum finanziellen Drahtseilakt werden. Insofern sollte jede Ausgabe gut überlegt sein“, Karl-Heinz Götze, Leiter KSV1870 Insolvenz, © Anna Rauchenberger

Zudem gibt es zwischen den Geschlechtern deutliche Unterschiede in Sachen Schuldenhöhe: Einer durchschnittlichen Verschuldung von 128.000 Euro pro Mann stehen etwa 69.000 Euro pro Frau gegenüber. Abseits davon wächst der Anteil an jungen Menschen, die bereits sehr früh im Leben mit einem finanziellen Rucksack zu kämpfen haben.

Der Pleitegeier kreist

Die Zahl der eröffneten Schuldenregulierungsverfahren ist im Vorjahr gegenüber dem Jahr 2022 um 8,2 Prozent auf 8.845 Fälle (24 Fälle pro Tag) gestiegen. Wie die aktuelle Analyse belegt, sind in 61 Prozent der Fälle Männer von einem Privatkonkurs betroffen. „Obwohl die Menschen insgesamt mehr denn je auf ihr Geld achten und bemüht sind, mit ihren finanziellen Mitteln das Auslangen zu finden, so sind es am Ende des Tages vor allem die Männer, die verstärkt betroffen sind. Nicht selten stammen die Schulden aus ihren Unternehmen, was auch das Delta bei der Schuldhöhe erklärt“, so Karl-Heinz Götze, MBA, Leiter KSV1870 Insolvenz.

Schuldenfalle für Frauen

Auch wenn weitaus weniger Frauen in den Privatkonkurs schlittern als Männer, zeigt sich, dass etwaige Haftungsthematiken weiterhin ein häufiger Grund sind, warum Frauen in der finanziellen Sackgasse landen. „Gemeinsame Kredite und übernommene Haftungen für Angehörige werden für Frauen in Verbindung mit den zuletzt stark gestiegenen Kosten mittlerweile sehr rasch zu einem wirtschaftlichen Teufelskreis, aus dem sie nur schwer entkommen“, so Götze. Die Schulden resultieren häufig aus notwendigen Krediten, etwa für die Finanzierung von Wohnraum. Viele Frauen unterschreiben Bürgschaften, obwohl sie oft nicht unmittelbar auf die Erfüllung des Kredites Einfluss nehmen können. Im Falle einer Trennung geht diese Rechnung dann nicht mehr auf. Aus Sicht des KSV1870 sollten Frauen daher im Vorfeld stärker sensibilisiert werden, welche Konsequenzen aus einer Bürgschaft entstehen können.

KSV1870/HK

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