fbpx
16. August 2022

Konjunktur: Starke Abkühlung

Die Abkühlung der Konjunkturstimmung in Österreich hat sich zu Beginn des zweiten Halbjahres 2022 deutlich beschleunigt: „Die rund zweijährige Erholung der österreichischen Wirtschaft geht in raschen Schritten einem Ende entgegen“, so die UniCredit Bank Austria. 

„Der UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator ist im Juli deutlich auf minus 2,0 Punkte gesunken. Damit fiel der Indikator auf den niedrigsten Wert seit zwei Jahren, wie unmittelbar nach dem ersten Lockdown in der Pandemie. Das Konjunkturklima in Österreich wurde zu Beginn des zweiten Halbjahres vor allem durch die spürbare Verschlechterung der Stimmung in der Industrie und am Bau gedämpft. Dagegen hält im Dienstleistungssektor noch der Optimismus an, allerdings deutet der Rückgang der Konsumentenstimmung auf ein Allzeittief auf eine bevorstehende weitere Eintrübung hin“, sagt UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer.   

Arbeitsmarkt legt Pause ein

Nach 8 Prozent im Jahresdurchschnitt 2021 verringerte sich die Arbeitslosenquote im ersten Halbjahr 2022 auf nur noch 6,5 Prozent. Seit Mitte 2022 zeichnet sich jedoch ein vorläufiges Ende des Verbesserungstrends am österreichischen Arbeitsmarkt ab. Im Juli stieg die saisonbereinigte Arbeitslosenquote gegenüber dem Vormonat erstmals seit dem Höhepunkt während des ersten Corona-Lockdowns im April 2020 wieder leicht auf 6,3 Prozent an.

Inflation im Aufwärtstrend

Nach dem Anstieg der Teuerung in Österreich im ersten Halbjahr 2022 auf durchschnittlich 6,9 Prozent wird der Aufwärtstrend der Inflation zumindest bis in den Herbst anhalten. Während sich die Preisdynamik für Energierohstoffe, die in den vergangenen Monaten bestimmend für den Inflationsanstieg war, abschwächt, wird in den kommenden Monaten die Überwälzung der höheren Kosten von Nahrungsmitteln, Strom und Gas auf die Verbraucher für weiteren Auftrieb sorgen.

Bis zu 8 Prozent teurer

 „Im Jahresdurchschnitt 2022 gehen wir von einer Teuerung in Österreich von zumindest 7 bis zu 8 Prozent aus. Erst über den Winter sollte sich der Inflationsauftrieb verlangsamen. Aber bedingt durch automatische Indexanpassungen wird die Inflation trotz des voraussichtlich dämpfenden Einflusses der Preise für (Energie-)Rohstoffe 2023 vorerst nur langsam sinken. Wir erwarten dennoch im letzten Jahresdrittel 2023 bereits eine Rückkehr der Teuerung in Richtung 2 Prozent, gedämpft durch die spürbare Abschwächung der Konjunktur“, meint Bruckbauer.

UniCredit Bank Austria/HK

Zum Newsletter anmelden

Bestellen Sie kostenfrei und unverbindlich den GELD-Magazin Newsletter, als optimale Ergänzung zur Print-Ausgabe von GELD-Magazin!
Zwei Mal im Monat versenden wir den Newsletter mit Themen rund um den Finanzmarkt und Wirtschaft.

Sie haben sich erfolgreich eingetragen.