Sachwerte gegen Inflation
Wie kann man sein Portfolio angesichts hoher Inflation ausrichten? Harald Holzer, CIO der Kathrein Privatbank, zeigt sich gegenüber dem GELD-Magazin vorsichtig positioniert. Interessant sind Sachwerte wie etwa qualitativ hochwertige Aktien.
Holzer: „Wir sind sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen vorsichtig positioniert – d.h. Aktien untergewichtet mit einem Fokus auf „Value“-Aktien, das sind Unternehmen, die auch in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld Gewinne erzielen sollten und auch Dividenden ausschütten.“
Inflation lässt nach
„Auf der Anleihen-Seite halten wir Geldmarktpapiere für interessant, die von steigenden Zinsen in Form von höheren Kuponzahlungen profitieren sollten. Wir sind somit zu einem wesentlichen Teil gegen steigende Zinsen abgesichert, darüber hinaus setzen wir auf im Schnitt sehr hochwertige Emittenten. Inflation-linken Bonds sind nur dann sinnvoll, wenn man von weiter steigender Inflation ausgeht – das ist derzeit aber nicht mehr das Szenario“, erläutert der CIO.
Value bevorzugt
Der Kathrein-Experte meint weiter: „Aktien sind Beteiligungspapiere und verbriefen somit das Eigentum an einem Unternehmen und können daher auch als Sachwerte betrachtet werden. Unternehmen können gestiegene Inputkosten grundsätzlich an ihre Kunden weitergeben, damit erhöhen sie ihre Umsätze und gegebenenfalls auch ihre Gewinne. Je nachdem wie preiselastisch die Nachfrage für Produkte und Dienstleistungen ist, können Unternehmen die Preise stark erhöhen ohne sofort große Nachfragerückgänge befürchten zu müssen (Bsp. Luxusgüter, Energie, Medikamente).“
Weiter vorsichtig
Holzer abschließend: „Wir haben seit Anfang Februar 2022 die Aktienquote in den von uns verwalteten Fonds und Vermögensverwaltungsmandaten nicht voll ausgeschöpft, d.h wir sind Aktien untergewichtet. Weiters haben wir innerhalb der Aktienquote sogenannte Value-Aktien zulasten von Growth-Titel übergewichtet. Auch aktuell sind wir auf der Aktienseite vorsichtig positioniert.“