Am 5. September startet in München die IAA Mobility 2023. Die Messe wird erneut vom Thema E-Mobilität mit Batteriekompetenz und Reichweitenjagd dominiert. Bei der Commerzbank stellt man sich die Frage, ob die IAA nötige Impulse für Autobauer bringen kann?

Die Autoindustrie als einstige Vorzeigebranche Deutschlands hat Kratzer im Lack abbekommen. Die Commerzbank kommentiert: „Chinesische Hersteller werden sicher dieses Schaufenster im umkämpften europäischen Markt nutzen. Und in diesem Zusammenhang muss bereits die zunehmende Auftragsschwäche gesehen werden. Lange konnten die Autobauer in Deutschland von gewaltigen Auftragspolstern zehren. Diese sind nun abgearbeitet.“

Rennen an der Börse

„In der ifo-Umfrage beurteilte zuletzt erstmals seit dem Jahr 2020 die Mehrzahl der Autohersteller den Auftragsbestand als zu klein. Laut dem Verband der Automobilindustrie dürfte die Produktion deshalb im Juli auch bereits gesunken sein. Es muss sich was tun! Auch börsentechnisch ist die Konkurrenz im Übrigen enteilt. Zwar liegt in Europa der Stoxx 600 Auto-Teilindex nach 8 Monaten 22% vorn und damit vor dem breiten Markt. Im internationalen Vergleich fuhren die deutschen und europäischen Autoaktien jedoch hinterher. In den USA preschte der Autoindex vor allem dank der Verdoppelung von Schwergewicht Tesla regelrecht voran. Teslas Marktkapitalisierung beläuft sich auf fast das Doppelte des gesamten europäischen Automobilindex. Im August legten Autoaktien insgesamt im Übrigen mehrheitlich den Rückwärtsgang ein. Impulse von der IAA wären also hilfreich.“

Anleihen: Gutes Einstiegsniveau

Abgesehen vom Automobilthema wirft die Commerzbank einen Blick auf wichtige Asset-Klassen: „Die Renditen an den internationalen Rentenmärkten dürften nahe ihrer Hochs sein. Mit zunehmendem konjunkturellen Gegenwind sehen wir Potenzial für fallende Renditen. Dies gilt auch im Euroraum, wo wir die aktuellen Renditeniveaus als gute Einstiegsniveaus einstufen.“

Aktien: Seitwärtsbahn

„Ohne angekündigte Zwischenberichte der Unternehmen bestimmen unerwartete Meldungen die Bewegungen. Saisonal ist das Thema Gewinnwarnungen aktuell, was zuletzt schon individuell für meist heftige Kursreaktionen sorgte. Die Marktindizes blieben dennoch in den nun schon länger bestehenden Seitwärtsbahnen. Mit einem Ausbruch nach oben rechnen wir kurzfristig nicht. Immerhin halten sich die Unternehmensgewinnerwartungen relativ stabil, so dass keine größeren Kursrückschläge zu erwarten sind.“

Zu Rohstoffen heißt es: „Erwartete Angebotseinschränkungen der OPEC haben den Ölpreis zuletzt steigen lassen. Gold kann vom erwarteten Hochpunkt im Zinszyklus profitieren.“

Commerzbank/HK

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