Gutes Geschäft mit der Liebe
Wer an den Valentinstag denkt, hat in der Regel nicht den Kapitalmarkt im Kopf. Es können sich aber grade am 14. Februar viele Unternehmen über einen umsatzstarken Tag freuen. Es profitieren Reisebüros, Luxus-Anbieter und Dating-Plattformen.
Während früher der stationäre Einzelhandel besonders vom Valentinstag profitierte, kaufen mittlerweile viele Verliebte ihre Geschenke im Internet, berichtet Vontobel in einer aktuellen Analyse.
Romantische Reisen
Gerade Reisen scheinen beliebt zu sein. Laut einer Analyse des Vergleichsportals Idealo steigt die Nachfrage nach Reisen zum Valentinstag wieder und nähert sich dem Vorpandemie-Niveau an. Eine Entwicklung, die das US-amerikanische Unternehmen Airbnb ganz besonders freuen dürfte: Das Unternehmen bietet Wohnungen in mehr als 100.000 Städten in über 220 Ländern an.
Liebe und Luxus
Für alle die es doch in die Läden treibt, bieten sich die „Geschenkklassiker“ an. Schmuck, Parfüm oder eine Flasche Champagner finden sich zum Beispiel beim französischen Luxus-Konglomerat LVMH. Luxus erfreut sich als struktureller Wachstumsmarkt immer größerer Beliebtheit und hat den französischen Unternehmer Bernard Arnault als einzigen Europäer in die Top 10 der Forbes 2022 Liste der reichsten Menschen der Welt gebracht. Das Unternehmen hat mit Chinas wachsendem Wohlstand einen Wachstumstreiber und konnte im letzten Jahresbericht einen Rekordumsatz vermeldet, welcher deutlich über den Erwartungen der Analysten lag.
Liebe im Internet
Doch nicht nur Geschenke erfreuen sich am Valentinstag großer Beliebtheit. Es gibt auch andere Profiteure. So vermeldet die Partnerbörse Parship am Valentinstag ungefähr 20-30 Prozent mehr Registrierungen. Auch für das US-Technologieunternehmen Match Group könnte sich der Valentinstag zum Umsatztreiber etablieren. Das Unternehmen betreibt mehr als 45 Soziale Netzwerke und Partnerbörsen. Die wohl bekannteste Dating-App des Unternehmens ist Tinder. Die App wies im vierten Quartal 2021 10,6 Millionen zahlende Nutzer aus und war laut eigenen Angaben die am meisten gedownloadete Dating-App weltweit.
Neue Konkurrenz
Doch auch der Platzhirsch Tinder bekam mit dem IPO der Dating-Plattform Bumble im Anfang Februar 2021 Konkurrenz. Der Anfangskurs der Dating-App, bei der die Frauen den ersten Schritt machen, lag mehr als 70 Prozent über dem Ausgabepreis. So war der Ausgabepreis bereits von 30 US-Dollar auf 43 US-Dollar angehoben worden und die Aktie startete am ersten Handelstag, dem 11.02.2022, mit knapp 76 US-Dollar. Bei genauerer Überlegung ist es wohl auch kein Zufall, dass der IPO knapp vor dem Valentinstag lag.
Vontobel/HK