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14. Juni 2022

Growth-Aktien: Hohes Potenzial

Der Ukraine-Krieg sorgt für deutliche Preissteigerungen bei Rohstoffen und Energie, was die Inflation anheizt. Besonders Growth-Aktien sind von der Erwartung steigender Zinsen und der damit einhergehenden Gefahr einer Rezession betroffen. Ihr Renditepotenzial sollte man aber nicht unterschätzen.

Arnaud Cosserat, CEO bei Comgest
Arnaud Cosserat, CEO bei Comgest

Arnaud Cosserat, CEO der Fondsboutique Comgest, kommentiert: „Im Euroraum hat sich die Inflation im Mai auf einem Rekordhoch von 8,1 Prozent eingependelt. Dies ist der höchste Wert seit November 1984 – in den USA sowie vielen Schwellenländern liegt sie sogar noch höher. Die Kombination aus hoher Inflation und nachlassendem Verbrauchervertrauen führte in den letzten Wochen bei vielen Investoren dazu, dass sie sich eilig von hoch bewerteten Wachstumsaktien trennten.“

Gewinnwachstum als Treiber

„Die Historie hat immer wieder gezeigt, dass die Angst vor steigenden Zinsen Abschläge bei Growth-Titeln mit sich brachte. Anschließend folgte aber eine Erholung bei jenen Qualitätsunternehmen, die in der Lage sind, überdurchschnittliches Wachstum des Gewinns je Aktie über einen längeren Zeitraum zu generieren. Generell haben Märkte die Tendenz, Unternehmen mit starkem, nachhaltigem Wettbewerbsvorteil und anhaltend überdurchschnittlichem Gewinnwachstum nicht angemessen zu bewerten. Nachhaltiges Wachstum des Gewinns je Aktie führt allerdings zu überdurchschnittlichem Renditepotenzial bei unterdurchschnittlichem Risiko. Diese Titel heben sich in ihrer Branche durch konjunkturunabhängige Wachstumsstärke hervor, was nicht viele Unternehmen bieten können.“ 

Genaue Titelauswahl

„Angesichts der Vielzahl an Unsicherheiten, die die Marktteilnehmer derzeit in ihren Entscheidungen maßgeblich beeinflussen, erweist sich ein sorgfältiges Bottom-up-Research und eine umsichtige Titelauswahl als erfolgsentscheidendes Kriterium. So gewährleistet ein intensives Research und Teamentscheidungsprozesse unter anderem eine umfassende Risikobewertung. Mit Blick auf die Einzeltitelebene haben beispielsweise ASML, Novo Nordisk und Straumann gute Aussichten auf nachhaltiges Wachstum.“

ASML: Marktführer

„Der niederländische Halbleiterspezialist und Marktführer bei Lithografie-Geräten ASML ist eine unserer größten Positionen. Als wir im Jahr 2017 unsere Position in ASML eröffneten, wurde die Aktie mit einem KGV von 32x bewertet. Bezugnehmend auf die Gewinne aus dem Jahr 2020 entspricht unser Einstiegspreis von damals heute einem KGV von 19x. Angesichts unserer Prognosen für 2025, sinkt es sogar auf 7x. Langfristig wird die Nachfrage nach Halbleitern dynamisch wachsen und damit steigt auch die Nachfrage nach Lithografie-Geräten.“

Novo Nordisk: Innovation

„Das dänische Pharmaunternehmen Novo Nordisk verzeichnete im Jahr 2021 einen Umsatzanstieg von 14 Prozent, angeführt von der GLP-1-Produktreihe zur Behandlung von Diabetes und den Verkäufen von Medikamenten gegen Fettleibigkeit. Im Juni 2021 erhielt das Unternehmen in den USA zudem die Zulassung für sein neues Medikament Wegovy, das für die Behandlung von Fettleibigkeit eingesetzt wird und innerhalb von wenigen Wochen öfter verschrieben wurde als sein Vorgänger in fünf Jahren. Mit über 100 Millionen Erwachsenen, die allein in den USA an klinischer Adipositas leiden, ist die Nachfrage hier enorm.“ 

Straumann: Auf den Zahn gefühlt

„Das Schweizer Unternehmen konnte sich in den letzten Jahren auf dem Markt als spezialisierter Anbieter für hochwertige Premium-Zahnimplantate positionieren. Diese Nische weitete Straumann durch gezielte Akquisitionen aus – etwa durch den Zukauf eines brasilianischen Unternehmens, das auf Discount-Implantate spezialisiert ist. Ebenso dürfte die Übernahme von ClearCorrect, Hersteller von Aligners bzw. transparenten Zahnspangen, einer der wichtigsten Wachstumstreiber in den nächsten Jahren sein. Die Umsätze im ersten Quartal 2022 stiegen über alle Regionen hinweg um 27 Prozent und lagen damit 15 Prozent über den Erwartungen.“

Comgest/HK 

 

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