Green Bonds: Neue Rekorde
Der globale Green Bonds-Markt ist im 1. Quartal 2024 um 165 Mrd. Euro auf ein Rekordvolumen von 2140 Mrd. Euro gewachsen. Inzwischen ist der EUR-Green-Bond-Markt etwa so groß wie der europäische Covered-Bond-Markt. Und für die nächsten Monate ist ein weiterer starker Anstieg zu erwarten.
Mario Costa, Chefvolkswirt von Bantleon, meint: „Wer sich bislang nicht mit Green Bonds beschäftigt hat, sollte dies jetzt tun. Bieten sie neben dem Vorteil der expliziten Nachhaltigkeitswirkung doch auch Chancen für Anleger. So kann die Renditedifferenz zwischen konventionellen Anleihen und Green Bonds aktiv genutzt werden, um Kursgewinne zu vereinnahmen.“
Neuemissionen ziehen an
„Im 1. Quartal 2024 ist das globale Green-Bond-Neuemissionsvolumen auf 165 Mrd. Euro gestiegen – ein neuer Rekord (1. Quartal 2023: 135 Mrd. Euro). Unternehmens- und Finanzemittenten trugen jeweils etwa 30% zum Volumen bei, während Staaten und staatsnahe Emittenten jeweils etwa 18% ausmachten. Damit ist der globale Green-Bond-Markt auf ein Rekordvolumen von 2140 Mrd. Euro gewachsen – davon 1140 Mrd. Euro in EUR-denominierte Green Bonds.
Das gestiegene Zinsniveau hatte im Jahr 2023 zu einer tieferen Kreditnachfrage und zu einer geringeren Umsetzung nachhaltiger Projekte geführt. Dies wiederum belastete die Neuemissionsaktivität von Green Bonds, die unter den Erwartungen der Analysten blieb. In Summe wurden nur Anleihen im Volumen von 435 Mrd. Euro und damit etwa so viel wie im Jahr 2022 begeben.“
Positiver Ausblick
„Der starke Auftakt dieses Jahres stimmt uns positiv für die weitere Entwicklung. Für das Gesamtjahr 2024 erwarten wir am Green Bond-Markt ein Emissionsvolumen von 550 Mrd. bis 600 Mrd. Euro. Gestützt wird die Emissionsaktivität durch ein ungewöhnlich hohes Volumen an Fälligkeiten, die Unternehmen und Staaten refinanzieren müssen – Stichwort: Fälligkeitsprofil. Wir erwarten daher auch ein erhöhtes Volumen im Bereich der grünen Covered Bonds, die bisher mit einem Anteil von weniger als 5% an den Neuemissionen sehr schwach vertreten waren.
Dem großen Marktvolumen entsprechend kommen Investoren, unabhängig von ihrem Nachhaltigkeitsfokus, kaum noch an Green-Bond-Emissionen vorbei. So war im 1. Quartal etwa jede dritte Neuemission aus dem Bereich europäischer Investment-Grade-Unternehmensanleihen ein Green Bond. Und etwa 11% der ausstehenden europäischen Investment-Grade-Unternehmensanleihen sind bereits grün. Folglich sind Green Bonds kein Nischenthema mehr und erst recht keine vorübergehende Erscheinung, sondern fester Bestandteil des Anleihenmarktes.“
Chancen nützen
„Spätestens mit dem starken Neuemissionsvolumen im 1. Quartal 2024 ist klar, dass Investoren wegen der großen Bedeutung von Green Bonds diese Anleihenklasse kaum noch ignorieren können. Wer sich bislang noch nicht mit den grünen Anleihen beschäftigt hat, sollte das jetzt tun, zumal Green Bonds neben dem Vorteil der expliziten Nachhaltigkeitswirkung auch Chancen für Anleger bieten. So kann die Renditedifferenz zwischen konventionellen Anleihen und Green Bonds (Greenium) aktiv genutzt werden: Ist diese bei gleicher Laufzeit sehr gering, so ist unter gleichen Bedingungen der Green Bond vorzuziehen. Im besten Fall profitieren Investoren von einer besseren Kursentwicklung des Green Bonds gegenüber der konventionellen Anleihe, da der Green Bond neben dem identischen Schuldnerprofil zusätzlich eine konkrete und nachhaltige Mittelverwendung bietet und damit einen breiteren Investorenkreis anspricht.“
Bantleon/HK
Disclaimer: Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung von Investments zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Aktien können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls auch weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.geld-magazin.at repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Inhalte von www.geld-magazin.at wurden sorgfältig erstellt, unbeabsichtigt fehlerhafte Darstellungen können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Die 4profit Verlag GmbH lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.