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25. Februar 2021

Edelmetall-Check Gold: Fakten und Mythen

An den Märkten häufen sich Auffälligkeiten. Der Silberpreis springt Anfang des Jahres unvermittelt um 20 Prozent auf 30,10 US-Dollar je Unze in die Höhe und Platin klettert Mitte Februar mit knapp 1340 US-Dollar je Unze auf ein Mehrjahreshoch.

Max Holzer, Leiter Relative Return im Bereich Multi Asset und Mitglied des Union Investment Committe
Max Holzer, Leiter Relative Return im Bereich Multi Asset und Mitglied des Union Investment Committe

Gold hingegen hat seit dem Rekordhoch von 2075 US-Dollar je Unze im August 2020 deutlich nach unten auf 1793 US-Dollar je Unze korrigiert. Was beeinflusst die Preise der Edelmetalle? Dieser Frage ist Max Holzer, Leiter Relative Return im Bereich Multi Asset und Mitglied des Union Investment Committe, nachgegangen.

Der Mythos

Gold ist als knappes Gut eine perfekte Absicherung gegen Inflation. Diese Rolle könnte das Edelmetall aber unter anderem wegen des Aufschwungs von Kryptowährungen verlieren.

Die Fakten

Oft wird übersehen, dass Gold weit mehr als nur ein möglicher Schutz gegen steigende Inflation ist. Es ist mit der Wertentwicklung anderer Vermögenswerte wie Aktien oder Anleihen wenig korreliert. Das erklärt seinen Ruf als „sicherer Hafen“, dem es während der Coronakrise alle Ehre gemacht hat. Im historischen Rückblick hat Gold aber auch real, also nach Abzug der Inflation, seinen Wert erhalten können.

Als Mittel, um Risiken im Portfolio ausgewogener zu verteilen, kommt Gold unverändert eine wichtige Bedeutung zu. So sind etwa die Notenbanken wichtige Käufer geworden. Zuletzt schwächte sich ihre Nachfrage allerdings ab. Auch Unternehmen setzen auf Gold als Anlage. So will der US-Elektroautobauer Tesla seine Barmittel besser diversifizieren und renditeträchtiger investieren. Dazu investiert er unter anderem in Gold und Wertpapiere, die den Goldpreis abbilden, aber auch in Kryptowährungen.

Spannendes Rennen

Dies zeigt zugleich, dass Gold und Kryptowährungen künftig als Anlagen in Wettbewerb treten dürften. In den vergangenen ein bis zwei Jahren hat sich die Kryptowährung Bitcoin als Alternative zu Gold bei der Absicherung gegen eine mögliche Geldentwertung angeboten. Für die Entwicklung des Goldpreises muss dies nicht unbedingt negativ sein. Es dürfte vielmehr zu taktischen Verschiebungen zwischen Gold- und Bitcoin-Anlagen kommen. Zuletzt waren die Zuflüsse in Bitcoin deutlich höher als in Gold. Nach der rasanten Bitcoin-Rally könnten Bestände aus der Kryptowährung wieder zurück in Gold umgeschichtet werden. Dies dürfte den Goldpreis mittelfristig unterstützen.

Fazit und Prognose

Als Krisenwährung ist Gold derzeit wenig gefragt. Durch Fortschritte bei den Impfkampagnen stehen die Zeichen auf Konjunkturbelebung. Dagegen könnte der Goldpreis kurzfristig von steigenden Inflationserwartungen profitieren, getrieben durch die Aussicht auf weitere Fiskalstimuli in den USA. Doch erwarten wir deshalb keinen substanziellen, sondern nur einen vorübergehenden Anstieg der Inflation. Entscheidend wird für den Goldpreis die Zins- und Inflationsentwicklung sein. Steigende Realzinsen würden Gold gegenüber Anleihen unattraktiv machen, da Gold keine Zinsen bietet und Lagerkosten anfallen. Die anhaltend lockere Geldpolitik wirkt aber tendenziell unterstützend für den Goldpreis. Gold ist weiterhin als liquide alternative Anlage und Absicherung, insbesondere in einem Multi-Asset-Portfolio, wertvoll. Es wird in der Anlagestrategie unverändert als Mittel zur ausgewogeneren Verteilung der Risiken genutzt.

Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens:
Union Investment/HK

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