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15. April 2022

Die beste Wahl: Sachwerte

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Mag. Harald Kolerus GELD-Magazin / Redakteur

Mittelfristig führt in der Veranlagung kein Weg an Sachwerten, insbesondere Aktien, vorbei. Das meint Harald Friedrich, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Liechtensteinischen Landesbank Österreich.

„Aktien halten wir derzeit für den attraktivsten Sachwert und damit auch die wichtigste Komponente in einem Portfolio, das ein Ertragsziel über der Inflationsrate aufweist“, so Friedrich zum GELD-Magazin.

Fokus auf Aktien

Harald Friedrich, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender LLB Österreich
Harald Friedrich, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender LLB Österreich

„Bei Rohstoffen steigt im Gegensatz dazu angesichts der fulminanten Preissteigerungen über die letzten 2 Jahre die Korrekturgefahr erheblich. Risikofreudige Investoren können folglich ein reines Sachwerteportfolio mit Fokus auf Aktien wählen, für alle anderen gilt es aber das Problem zu lösen, dass eine simple Aufstockung der Sachwerte zu Lasten von sicheren Anleihen deutlich höhere Schwankungen mit sich bringt und damit für konservative Anleger keine Option darstellt.“

In ihren Total Return-Strategien hat die Liechtensteinische Landesbank bereits über die letzten Jahre die Anleihequote schrittweise reduziert und durch diversifizierende Strategien ersetzt.

Fair bewertet

Der Experte meint weiter: „Faire Bewertungen und eine sehr negative Stimmung der Marktteilnehmer sprechen aktuell für den Kauf / die Aufstockung von Aktien. Die erwartet Gewinnrendite eines globalen Aktienportfolios von rund 5,5% ist im Vergleich zu den Renditen von Sparbüchern oder Anleihen guter Bonität hochattraktiv. Kurzfristig ist noch mit Schwankungen zu rechnen, Aktien bieten 2022 aber als einzige Hauptanlageklasse eine gute Chance, die Inflation zu schlagen.“

Gold glänzt matter

Liefert nun Gold, ebenfalls ein Sachwert, in schwierigen Zeiten besonderen Schutz? Friedrich: „Wir sind der Meinung, dass Gold als Krisenwährung eine sinnvolle Portfoliobeimischung darstellt und sind daher mit einem Gold-Übergewicht in das Jahr gestartet.  Nach dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine ist Gold mit einem Kursanstieg auf über 2000 US-Dollar pro Unze seinem Anspruch als Portfoliostabilisator gerecht geworden.

Die auslaufenden Anleihekaufprogramme der großen Notenbanken führen zu einem drastischen Rückgang des Geldmengenwachstums, was gemeinsam mit den Leitzinsanhebungen der US-Fed für steigende Realzinsen sorgen dürfte. Für Gold dürften die zunehmenden Opportunitätskosten für das Halten dieses zinslosen Vermögenswerts Gegenwind bedeuten. Deshalb hat die LLB den jüngsten Goldpreisanstieg genützt, um Gewinne mitzunehmen und das Goldgewicht in allen Vermögensverwaltungsmandaten zu reduzieren.“

Vorsicht bei Rohstoffen

Friedrich abschließend: „Bei der akuten Energiepreiskrise oder dem jüngsten Weizenpreisanstieg kann der Krieg in der Ukraine kurzfristig zu neuerlichen Verschärfungen führen. Abseits dieses nicht prognostizierbaren Konflikts gibt es aber einige Faktoren, die mittelfristig für ein Ende der überbordenden Rohstoffnachfrage und damit einhergehend der Rohstoffpreisanstiege sowie hohen Inflationsraten sprechen. Insofern machen kurzfristig breite Rohstoffinvestments als Portfolioabsicherung für eine weitere Eskalation der Beziehung mit Russland noch Sinn, von einem Zukauf auf dem aktuell sehr hohen Kursniveau raten wir aber explizit ab.“

Auch interessant: Lesen Sie in der GELD-Magazin April 2022 Ausgabe „Strategien der Privatbanken“.

Fotocredit: Outline Pictures

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Mag. Harald Kolerus GELD-Magazin / Redakteur

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