fbpx
25. September 2023

China: Wegweiser für Investoren

China kämpft mit einer schwächelnden Wirtschaft und einer Menge an Bedenken sowie Problemen. Die angespannte Lage hat Investoren verschreckt und Aktienkurse zum Einstürzen gebracht. Die Investmentgesellschaft Freedom Finance Europa ordnet die Geschehnisse für Anleger ein.

Im August verhängte die US-Regierung ein Verbot bestimmter Investitionen aus den Vereinigten Staaten nach China, um sensible Technologien zu schützen. Betroffen sind der Halbleitersektor, Quanteninformationstechnologien und spezielle KI-Systeme. „Privatanleger sind von diesem Verbot nicht direkt betroffen, aber sie können indirekt betroffen sind, wenn sie in Unternehmen investiert sind, die unter diesen Erlass fallen. Wer beispielsweise in ein Joint Venture mit einem chinesischen Unternehmen investiert, dem könnte das zukünftig untersagt werden“, so Shanna Strauss-Frank, Network Development Managerin bei Freedom Finance Europe.

Shanna Strauss-Frank, Network Development Managerin bei Freedom Finance Europe
Shanna Strauss-Frank, Network Development Managerin bei Freedom Finance Europe

China-Aktien nicht unbeliebt

„Während die geopolitischen und handelspolitischen Spannungen zwischen den USA und China intensive Aufmerksamkeit auf sich ziehen, sollten Anleger bei Investitionen in asiatische Märkte allgemein vorsichtiger sein“, warnt Strauss-Frank. Doch schoss kürzlich inmitten dieses brodelnden Vulkans und während der Konsum zurückging die Alibaba-Aktie in die Höhe. Warum? „Der chinesische E-Commerce-Markt wächst nach wie vor schnell. Außerdem baut Alibaba intensiv sein Cloud-Computing-Geschäft aus, die Wachstumsrate übersteigt sogar jene des E-Commerce-Business. Auch investiert der Konzern viel in KI und Logistik, was für viele Anleger sehr vielversprechend klingt“, erklärt Strauss-Frank, die zudem auf die positiven Geschäftsberichte verweist. Die Alibaba-Aktie ist nun dennoch wieder gesunken.

Zudem merkt die Expertin an, dass China angekündigt hatte, „nach der Verlängerung des Kreditanreizes für Immobilienentwickler zusätzliche wirtschaftliche Unterstützungsmaßnahmen durchzuführen“. Die Investoren rechnen also damit, dass die Maßnahmen die Konsumausgaben in der zweiten Jahreshälfte ankurbeln werden. Auch der Markt für Elektroautos ist in der Volksrepublik mit den Branchenführern BYD, NIO, XPeng Motors und Li Auto gigantisch.

Alternativen zu China

Einige Experten sehen den Mittelweg darin, in westliche Unternehmen, die Teile ihrer Geschäfte in China tätigen, zu investieren. „Nike zum Beispiel hat in China eine bedeutsame Einzelhandelspräsenz und sponsert aktiv chinesische Sportveranstaltungen. Auch Starbucks oder McDonald’s sind in China weitläufig beliebt“, weiß die Finanzexpertin. Auch der Anlegerklassiker Apple ist mit seinem iPhone hier populär, Gerüchte über ein iPhone-Verbot in chinesischen Behörden führten aber zu einem Verlust von 200 Milliarden US-Dollar innerhalb von zwei Tagen.

Die Lage in China bleibt also angespannt. „Japan und Indien gelten für viele Anleger nun als Alternativen in Asien. Japan ist nach wie vor ein stabiler Markt mit etablierten Branchen. Das politische Risiko ist im Vergleich zu den Schwellenländern relativ gering“, hält Strauss-Frank fest. Indien hingegen gelte als eine der am schnellsten Volkswirtschaften der Welt – besonders den Technologiesektor haben die Investoren hier im Blick. Laut Strauss-Frank drängen sich immer mehr US-amerikanische Unternehmen auf den indischen Markt, weil sie ihre Produktionsstätten aus China hierher verlagern. Sie merkt jedoch abschließend an: „Man sollte bedenken, dass es in Indien einige Hürden gibt, darunter komplexe Vorschriften und Infrastrukturmängel.“ 

Freedom Finance/HK

Zum Newsletter anmelden

Bestellen Sie kostenfrei und unverbindlich den GELD-Magazin Newsletter, als optimale Ergänzung zur Print-Ausgabe von GELD-Magazin!
Zwei Mal im Monat versenden wir den Newsletter mit Themen rund um den Finanzmarkt und Wirtschaft.

Sie haben sich erfolgreich eingetragen.