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15. Februar 2022

Attraktiv: Wohnen im „Speckgürtel“

Immer mehr Menschen sind bereit, für erschwinglichen Wohnraum längere Strecken in die Arbeit zurückzulegen. Teleworking macht´s möglich. Der Wiener „Speckgürtel“ entwickelt sich deshalb zum begehrten „Speckmantel“.

Wien, Adobe Stock, grafxart
Die Preise für Baugrundstücke in Wien und im unmittelbaren Wiener Umland steigen weiterhin, da das Angebot dort kaum mehr erweiterbar ist.
Rudolf Ley, Makler und geschäftsführender Gesellschafter bei RE/MAX DCI
Rudolf Ley, Makler und geschäftsführender Gesellschafter bei RE/MAX DCI

Rudolf Ley, Makler und geschäftsführender Gesellschafter bei RE/MAX DCI, analysiert die Preisentwicklung und andere Trends im erweiterten Speckgürtel.

Trend zu Teleworking

Die Preise für Baugrundstücke in Wien und im unmittelbaren Wiener Umland steigen weiterhin, da das Angebot dort kaum mehr erweiterbar ist. „Gleichzeitig sind immer mehr Menschen bereit, für erschwinglichen Wohnraum längere Strecken in die Arbeit zurückzulegen. Dieser Trend hat schon vor der Pandemie eingesetzt, jedoch fällt die Anreisezeit deutlich weniger ins Gewicht, wenn man nur an zwei oder drei Tagen in der Woche ins Büro fährt und ansonsten im Homeoffice arbeitet. Insofern hat sich die Telearbeit als nachhaltiger Trend erwiesen“, erklärt Rudolf Ley.

Sparen im Speckgürtel

Wer nicht in unmittelbarer Nachbarschaft zur Bundeshauptstadt – beispielsweise in Mödling, Perchtoldsdorf oder Klosterneuburg, die traditionell ein teures Pflaster sind – wohnen will, kann bei den Grundstückspreisen im Speckgürtel viel Geld sparen, so Ley. Einen Preis von über 500 Euro je Quadratmeter für einen Grund im Bezirk Wiener Neustadt würde heute niemand bezahlen. In wenigen Jahren – eine weitere starke Nachfrage vorausgesetzt – könnte das jedoch anders aussehen.

Auch die Bauträger kalkulieren heute anders: Wurden im Speckgürtel noch vor einigen Jahren 600 bis 800 Euro Grundkosten pro Quadratmeter Wohnfläche einberechnet, sind es nun bereits weit über 1.000 Euro. Könnte der Speckgürtel den Bauträgern irgendwann zu teuer werden? Wenn gewisse Umstände mitspielen, beispielsweise steigende Zinsen die Kreditfinanzierung verteuern, dann wären bestimmte Wohnungen und Häuser für viele Menschen nicht mehr leistbar und es würden sich keine Abnehmer finden.

Weniger Fläche

Diese Schmerzgrenze ist noch nicht erreicht. Abseits der Frage nach dem Kostendruck stellt sich die Platzfrage: „Bauträger versuchen, wo immer möglich, soviel Wohnfläche wie möglich zu realisieren. Die durchschnittlichen Grundstücksflächen von Reihenhäusern und den dazugehörigen Gärten sind zurückgegangen. Diese Entwicklung wird sich noch verstärken“, unterstreicht Ley.

RE/MAX DCI/HK
Fotocredit: Adobe Stock, grafxart

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