GAM-Fondsmanager geben einen Ausblick sowie aktuelle Markteinschätzungen ab und zeigen auf, wo sie derzeit Alpha in verschiedenen Anlageklasse sehen: Von Robotik über Emerging Markets bis zu europäischen Aktien.

Mark Hawtin, Investment Director für Aktien „Disruptives Wachstum“ bei GAM Investments: „Die überzeugendsten Möglichkeiten zur Alpha-Generierung liegen bei disruptiven Wachstumstiteln derzeit primär im Teilsegment Tourismus. Der Reiseverkehr nimmt sehr stark zu: Nach Covid-19 sehnen sich alle Menschen verzweifelt danach zu reisen. Deshalb denke ich, dass technologiegetriebene Plattformunternehmen, die von diesem Bedarf profitieren, Unternehmen wie Expedia, Booking Holdings mit der Plattform booking.com oder Airbnb, in den nächsten ein oder zwei Quartalen extrem gut abschneiden werden.“

Robotik treibt Effizienz

Reiko Mito, Japan-Fondsmanagerin bei GAM, beurteilt u.a. Investitionsgütersektoren weiterhin als attraktiv: „Die rohstoffbedingte Inflation drängt die Unternehmen dazu, die Produktionsanlagen durch energieeffizientere Produktionsmaschinen zu ersetzen, und der Arbeitskräftemangel ist ebenfalls ein guter Grund für die Einführung von Robotern. Den Produzenten von Robotern ist es gelungen, ihren Kundenstamm von der konventionellen Automobilindustrie auf neue Branchen wie Herstellern von Elektrofahrzeugen und Elektrofahrzeugkomponenten auszuweiten.“

Europa: Zalando überzeugt

Niall Gallagher, Investment Director für europäische Aktien bei GAM: „Bei europäischen Aktien erachten wir eine geringe Auswahl an Titeln als besonders günstig. Eine der Aktien, die wir für die vielleicht günstigste im Portfolio halten, ist Zalando. Die Aktie hat seit dem Höchststand um 60 % an Wert verloren. Was wir für bizarr halten, da sich das Geschäftsvolumen in den vergangenen drei Jahren nahezu verdoppelt hat und das Unternehmen bewiesen hat, dass es vermutlich eine der interessantesten E-Commerce-Plattformen in Europa ist.“

Schwellenländer: Alpha-Mix

Tim Love, Investment Director Emerging Markets Aktienstrategie: „Die beste Möglichkeit, um aktuell im Bereich Schwellenländer-Aktien Alpha zu generieren, ist einen stilunabhängigen Ansatz zu verfolgen. Das heißt: Wir würden einige Positionen auf der Substanzwerte-, Wachstums- und Renditeseite des Portfolios halten. Im Substanzwerte-Segment setzen wir unverändert auf die grünen Rohstoffe, die zu schnell und zu weit zurückgekommen sind. Das sind die Seltenen Erden oder die Impala Platinums in Südafrika. Das wären aber auch einige der Kupfer- und Lithiumunternehmen in Chile und China.

Auf der Wachstumsseite halten wir Hardware-Unternehmen und eine Mischung aus erstklassigen Exportunternehmen mit hohen Umsätzen im Softwarebereich für interessant. Ein Beispiel dafür sind einige der Beratungsunternehmen aus Indien und auf der anderen Seite die Halbleiter-Hersteller in Taiwan. Viele von diesen Unternehmen haben sich sehr stark erholt.“

Love hat den Blick auch auf einige der aufstrebenden Märkte gerichtet, die wenig beachtet werden, sich jedoch sehr gut entwickeln: „Dies schließt Vietnam und Argentinien ein und ich würde auch Rumänien dazu zählen, die alle als Motor für das Wachstum der Industrieländer fungieren.“

GAM Investments/HK

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