Kolumne Putz: Narrisch guat
Yellen sorgt für Schlagzeilen, als sie in einem CNN-Interview vom unbeabsichtigten Konsum von halluzinogenen magic mushrooms in einem chinesischen Lokal erzählt und damit einen lokalen Lokal-Run in China auslöst. Ähnlich irritiert wie die US-Finanzministerin verhalten sich seit Wochen die US-Börsen. Denn seit gut drei Monaten beschäftigt uns das divergente Bild einer anhaltend starken US-Konjunktur und – dieser gegenüberstehend – sinkenden Inflationsdrucks.
Die kommende Woche bietet über die PMI-Daten eine umfassende Sicht auf die Einschätzung des konjunkturellen Verlaufs in den kommenden Monaten aus dem Blickwinkel der Unternehmen. Damit könnten einige der Makrodaten der vergangenen Woche in ein „Und das heißt das wohl für die Wirtschaft“-Bild gerückt werden.
Asien
Der Markt geht von einer Zinssenkung der PBoC (People’s Bank of China) von 3,55% auf 3,4% am Montag aus. Das soll das einsetzend deflationäre Umfeld bekämpfen und den chinesischen Binnenmarkt ankurbeln. Zum Wochenabschluss sollte der japanische PMI eine anhaltend robuste Konjunktur in Japan aufzeigen – ein Resultat der weiterhin sehr lockeren Geldpolitik der BoJ (Bank of Japan).
Europa
Am Montag erwarten wir sinkende Erzeugerpreise (= positive Marktwirkung) für Deutschland (-5,1%). Die PMI-Daten für den Euroraum und GB werden auf Vormonatsniveau erwartet und bieten damit wenig Potenzial für Marktimpulse. Marktbestimmend sind die finalen BIP-Daten für das Q2 für Deutschland (0,0% = Wirtschaft stagniert) bei einem ifo Geschäftsklimaindex von 86,6 (neutral = 100).
USA
Die PMI-Daten (50 Zähler = neutral) zeigen, wie die Einkaufsmanager die nächsten 3 Monate sehen. 52,3 (Dienstleistungssektor) und 49,0 (Produktionssektor) bedeuten für die USA, dass sich langsam ein klarer Konjunkturtrend ausbildet – also beide Sektoren die wirtschaftliche Zukunft ähnlich bewerten. Eine weitere Besserung der Stimmung wird erwartet, wenngleich die Auftragseingänge für langlebige Güter im Juli wieder leicht gesunken sind.
Fazit
Das Jackson Hole Economic Policy Symposium, das am Donnerstag beginnt, wird wohl ein deutlicheres Bild liefern, wie es mit der US-Konjunktur weitergeht. Es wird einen klareren Blick auf die wirtschaftspolitischen Aktivitäten der USA erlauben. Und daraus lassen sich auch Rückschlüsse für Europa und China ziehen. Eine Gegenbewegung zur Korrektur der vergangenen Woche ist daher durchaus denkbar.
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