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6. Juli 2023

Wiener Börse: Anleihen stark

Die Aktienumsätze der Wiener Börse pendelten sich im ersten Halbjahr 2023 auf Vor-Pandemie-Niveau ein. Im Anleihen-Bereich setzte sich der starke Wachstums-Kurs mit über 3.300 neuen Anleihen-Listings weiter fort.

Christoph Boschan, CEO der Wiener Börse
Christoph Boschan, CEO der Wiener Börse

„Die multiplen Krisen haben in den letzten drei Jahren für sehr viel Bewegung an den Märkten gesorgt, doch mittlerweile kehrt wieder Beruhigung ein, wie die heurige Entwicklung der Aktienumsätze zeigt. Bei Börsengängen gibt es zwar europaweit noch Zurückhaltung, aber die Pipeline füllt sich. Die Unternehmen warten noch auf die idealen konjunkturellen Rahmenbedingungen, aber im Herbst könnten Börsendebüts folgen“, sagt Christoph Boschan, CEO der Wiener Börse AG.

Anleihen-Wachstum: Hohes Niveau

Der Anleihen-Bereich setzte seinen starken Wachstumskurs fort: Im ersten Halbjahr 2023 kamen mehr als 3.300 neue Listings im Vienna MTF hinzu – im börsenregulierten Segment hat sich die Wiener Börse als Anleihen-Listingplatz Nummer eins in Europa klar etabliert. Deutlichen Zuwachs gab es etwa im Bereich der grünen Anleihen: Die Republik Österreich begab mit einem Volumen von 3 Mrd. EUR ihren zweiten Green Bond im „Vienna ESG Segment“.

Die Banca Comercială Română (BCR) emittierte als erste rumänische Bank einen grünen Eurobond mit einem Emissionsvolumen von 700 Mio. EUR im gleichen Segment. Zudem notiert mit dem Galápagos Marine Bond des Staates Ecuador (656 Mio. USD) die weltgrößte debt-for-nature Transaktion im Vienna MTF. In Summe sind über 14.300 Anleihen (1. HJ 2022: 12.300) mit einem Gesamtvolumen von 737 Mrd. EUR von über 800 aktiven Emittenten aus 38 Ländern an der Wiener Börse gelistet.

Aktienumsätze: Stabilisiert

Die COVID-19-Pandemie und der russische Angriffskrieg führten in den vergangenen drei Jahren zu einer außergewöhnlich hohen Handelsaktivität. Im ersten Halbjahr 2023 haben sich die Aktienumsätze mit 29,95 Mrd. EUR in einem Bereich konsolidiert, der mit der präpandemischen Situation vergleichbar ist (1. HJ 2019: 31,64 Mrd. EUR). Im Schnitt betrugen die monatlichen Umsätze 5 Mrd. EUR (2019: 5,2 Mrd. EUR). 

Die umsatzstärksten österreichischen Aktien waren Erste Group Bank AG (5,33 Mrd. EUR), OMV AG (4,46 Mrd. EUR) und voestalpine AG (2,88 Mrd. EUR). Mit einem Kursanstieg von 48,22 % war die Aktie der Flughafen Wien AG der Top-Performer im ersten Halbjahr, gefolgt von Immofinanz AG (+46,30 %) und DO & CO AG (+41,31 %).

Made in Austria

Österreichische Aktien bleiben für internationale Großanleger hochinteressant, wie die jüngste S&P Global Market Intelligence Studie zur Eigentümerstruktur des institutionellen Streubesitzes – also der frei handelbaren Aktien – im Jahr 2022 verdeutlicht. So halten weltweit agierende Institutionelle wie etwa Fondsgesellschaften oder Staatsfonds 90,9 % (22,1 Mrd. EUR) des institutionellen Streubesitzes. Mit einem Anteil von 32,7 % am Gesamtvolumen führen US-Investoren hier das Feld an, gefolgt von britischen Investoren mit 19,8 %. Auf Platz drei liegen mit 9,1 % österreichische Großanleger, 2020 lag deren Anteil noch bei 16,6 %.

Wiener Börse/HK

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