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23. Februar 2024

Recycling: Kampf dem Plastik!

Der Kampf gegen die Plastikverschmutzung ist zu einem globalen Anliegen geworden. Dies zeigt sich in der zunehmenden Sensibilisierung der Verbraucher, in den Bemühungen um gesetzliche Regelungen und in den Verpflichtungen der Unternehmen, das Problem der Plastikverschmutzung anzugehen.

Plastikmüll Platik
Um die Krise der Kunststoffabfälle wirksam zu bekämpfen, müssen wir auch die Materialien, die wir bereits haben, besser nutzen – vor allem durch Wiederverwendung und Wiederbefüllung.

Dennoch sind die bisherigen Fortschritte begrenzt. Die Produktion von Verpackungsabfällen ist so hoch wie nie zuvor und die weltweiten Recyclingraten sind nach wie vor niedrig. Fossile Kunststoffe werden allmählich durch recycelte oder biologisch hergestellte Verpackungen ersetzt, aber die Anforderungen an Leistung und Kostenwettbewerbsfähigkeit schränken die Akzeptanz dieser Verpackungen bei den Markenherstellern immer noch ein.

Die Rückkehr des Milchmanns

Felix Philipp, Head of Circular Economy Research, Lombard Odier IM (LOIM)

Felix Philipp, ESG-Spezialist bei Lombard Odier IM (LOIM), kommentiert: „Sowohl die Wiederverwendung als auch die Wiederbefüllung zielen darauf ab, die Menge der Verpackungen, die im Abfall landen, zu reduzieren. So kann der Bedarf an neuen Materialien verringert und die Umweltauswirkungen ihrer Herstellung, ihres Transports und ihrer Entsorgung reduziert werden. Die Wiederverwendung von Verpackungen ist kein neues Konzept.

Früher war der Milchmann eine vertraute Figur, die uns frische Milch in wiederverwendbaren Glasflaschen an die Haustür lieferte. Nach dem Verzehr wurden die leeren Flaschen eingesammelt, sterilisiert und wiederverwendet, wodurch der Abfall erheblich reduziert wurde. Dieses Modell war ein Beispiel für die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft, lange bevor der Begriff populär wurde.“

Neue Lösungen

„Es gibt kein Einheitsmodell für die Wiederverwendung und Wiederbefüllung, sondern die Lösungen müssen auf den jeweiligen Anwendungsfall zugeschnitten sein. Beispielsweise ist die Einführung von Mehrwegverpackungen im Hotel- und Gaststättengewerbe vielversprechend, da sie die Produktion von Kunststoffabfällen erheblich reduzieren können. Nachfülllösungen eignen sich auch besonders gut für Hygiene- und Pflegeprodukte, insbesondere wenn sie über E-Commerce-Modelle vertrieben werden. Einige Unternehmen haben ihr Geschäftsmodell in diese Richtung entwickelt und bieten nachfüllbare Produkte auf Abonnementbasis an, was bequem ist, neue Gewohnheiten fördert und die Kundenbindung stärkt. Die in der Schweiz erhältliche Marke 900.care beispielsweise bietet nachfüllbare Lösungen an und versendet konzentriertes Pulver anstelle von Produkten, die zu 90 % mit Wasser verdünnt werden. Auf diese Weise können Plastikmüll und Kohlendioxidemissionen erheblich reduzieren werden.“

Attraktiv für Investoren

„Unterstützt durch das wachsende Bewusstsein und die sich ändernden Vorlieben der Verbraucher, das Engagement der Marken und die Unterstützung durch die Regulierungsbehörden sind wir der Meinung, dass Mehrweg an einem Wendepunkt steht. Die zunehmende Akzeptanz senkt die Kosten und lockt neue Akteure an. Marken und Einzelhändler beginnen, diese Modelle zu übernehmen, um ihren Nachhaltigkeitsverpflichtungen nachzukommen, regulatorische Risiken abzusichern und sinnvolle Kundenbeziehungen aufzubauen – wer dies nicht tut, riskiert Vertrauen und Marktanteile.

Auch Investoren spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, die Umstellung auf Nachfüll- und Mehrwegmodelle für Verpackungen voranzutreiben. Sie können eine wachsende Marktchance nutzen und die Skalierbarkeit und Innovation dieser Modelle beschleunigen, indem sie Partnerschaften und gemeinschaftliche Initiativen fördern. Letztlich bieten Investitionen in die Wiederbefüllung und Wiederverwendung von Verpackungen Anlegern die Möglichkeit, attraktive finanzielle Erträge zu erzielen und gleichzeitig einen positiven ökologischen Wandel herbeizuführen.“

LOIM/HK

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