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12. März 2021

Nachhaltigkeits-Ratings: Unterschiede beachten!

ESG-Kriterien stehen immer mehr im Zentrum des Portfolioaufbaus. „Da es noch keine exakte Definition von ESG oder Nachhaltigkeit gibt, kann man je nach Datenanbieter zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen“, beschreibt Arne Kerst, Portfoliomanager bei DPAM, den Status Quo.

Arne Kerst, Portfoliomanager bei DPAM

„Sowohl bei quantitativen als auch bei fundamentalen ESG-Ansätzen ist es von größter Bedeutung zu verstehen, wie ESG-Ratings konstruiert sind und warum Unterschiede zwischen den Anbietern auftreten. Entscheidend wird dies, wenn man Ratings von verschiedenen Anbietern kombinieren möchte“, so der Experte.

Starke Abweichungen

Eine aktuelle Studie der „MIT Sloan School of Management“ hat ergeben, dass die Korrelation von ESG-Ratings bei einer Gruppe von sechs verschiedenen Anbietern im Durchschnitt bei 0,54 liegt, mit einer Spanne von 0,38 bis 0,71. Demgegenüber zeigt die Studie eine Korrelation von 0,99 zwischen zwei Anbietern von Bonitätsbewertungen. Die Ergebnisse zeigen also eine starke Divergenz bei ESG-Ratings, die bei anderen Arten von Ratings, wie z.B. Kredit-Vergleichen, weniger üblich ist.

Eine andere Studie der Harvard Business School hat ergeben, dass die größten Abweichungen unter ESG-Anbietern auftreten, wenn das durchschnittliche ESG-Rating im Verhältnis zum mittleren ESG-Rating hoch oder niedrig ist. Das bedeutet, dass ein Unternehmen je nach ESG-Datenanbieter in dem einen Screening ein Top-ESG-Performer sein kann, aber in einem anderen ganz unten steht. „Daher sind Einblicke in die Methodik der Rating-Agenturen sowie eine starke Auseinandersetzung mit dem ESG-Thema überaus wichtig, um diese Herausforderungen zu entschärfen“, betont Kerst.

In die Pflicht genommen

Die Aufsichtsbehörden haben reagiert und ziehen bereits strengere Offenlegungspflichten für Datenanbieter gegenüber Kunden aus dem Finanzbereich in Erwägung, insbesondere hinsichtlich ihrer Methoden. Darüber hinaus müssen diese Erkenntnisse im eigenen ESG-Prozess sorgfältig abgewogen werden, um qualitativ hochwertigen Input für quantitative Modelle, Fundamentalanalysen und ESG-Integration zu erhalten.

Angesichts all der bevorstehenden neuen Regulierungen für ein nachhaltiges Finanzwesen werden einige ESG-Kennzahlen zukünftig objektiver zu quantifizieren sein. „Wir begrüßen dies, da dadurch einige der aktuellen Probleme entschärft werden. Zusammen mit der vorgeschlagenen EU-Taxonomie für nachhaltige Aktivitäten dürfte in den kommenden Monaten und Jahren mehr Konsens in Bezug auf die ESG-Performance zu erwarten sein“, so Kerst.

Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens: DPAM/HK

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