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16. April 2021

Mikroplastik: Belastung steigt

Die Mikroplastikverschmutzung nimmt weltweit zu – mit gravierenden Folgen für Mensch und Umwelt. Zentral sind nebst Vermeidungs- und Reduktions-Strategien, innovative Lösungen, um Mikroplastik aus dem Wasserkreislauf zu entfernen. Autoren: Jonas Knüsel (Senior Portfolio Manager), Co-Autor Daniel Fauser, Swisscanto.

Problematisch ist auch, dass sich Mikroplastik inzwischen weltweit in den Ozeanen wiederfindet und somit in den Nahrungskreislauf gelangt.

Mikroplastikteilchen entstehen zum einen durch die Produktion und den Einsatz von Konsumgütern (z.B. Kosmetika, Duschgels, oder Zahnpasta) und zum anderen durch den Zerfall von Plastik in der Umwelt.

Problem: Kaum abbaubar

Die Experten von Swisscanto werfen einen Blick auf die bedrohliche Situation: Das Hauptproblem von Mikroplastik ist, dass es auf natürlichem Weg kaum abbaubar ist. Zusätzlich weisen die Teilchen eine ähnliche Dichte wie Wasser auf, weshalb sie sich leicht mit Wasser vermischen und dadurch ungehindert in Gewässern verteilen. Dies führte dazu, dass sowohl in Trinkwasser, aber auch in Fließgewässern, Meerwasser, Abwasser, Nahrungsmitteln und in der Luft bereits Mikroplastik nachgewiesen werden konnte.

Aktuelle Studien zeigen, dass in entwickelten Ländern, wo die Wasseraufbereitung gut ausgebaut ist, die Mikroplastikproblematik im Trink- und Abwasser aktuell unter Kontrolle ist und die Bedenklichkeitsgrenzwerte meist deutlich unterschritten werden. Anders sieht es in weniger entwickelten Regionen aus. Insbesondere in bevölkerungsreichen asiatischen Ländern werden wiederholt überhöhte Grenzwerte gemessen.

Recycling ausbauen

Es ist also wichtig, dass Strategien entwickelt werden, mit denen der Ausstoß von Mikroplastik vermieden oder wenigstens reduziert werden kann. Ein Lösungsansatz ist Plastik wo möglich durch alternative Materialien zu ersetzen, die biologisch abbaubar sind. Weiter muss der Sammel- und Recyclingprozess für Plastik ausgebaut werden, sodass weniger Abfälle in der Umwelt landen. Es ist positiv zu werten, dass bereits mehr als 60 Länder Steuern oder einen Bann auf Einwegplastik eingeführt haben.

Technische Erfolge

Neben den Vermeidungs- und Reduktionsstrategien müssen innovative Lösungen gefunden werden, um Mikroplastik aus dem Wasserkreislauf zu entfernen. Dafür werden Wasseraufbereitungssysteme als hoch wirksam eingeschätzt. Studien haben eine Wirksamkeit von über 90 Prozent ermittelt. Allerdings bleibt diese Lösung aufgrund der Bezahlbarkeit bisher den entwickelten Ländern vorbehalten. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung in weniger entwickelten Ländern hat noch immer keinen Zugang zu Abwasserreinigung, und nur 20 Prozent konsumieren Trinkwasser, welches mehr als eine primäre Reinigungsstufe durchlaufen hat.

Es gibt neue innovative Ansätze, wie beispielweise eine Lösung basierend auf Hybridkieselgel, die preiswert und umweltverträglich sein soll und dafür sorgt, dass sich Mikroplastikteilchen verklumpen und an der Wasseroberfläche sammeln.

Interessante Investmentchancen

Swisscanto abschließend: „Das Thema Mikroplastik spielt auch in unserer Wasserstrategie eine bedeutende Rolle. Wasserversorger wie American Water Works und Essential Utilities, aber auch Ausrüstungslieferanten wie Danaher, Evoqua Water Technologies und Xylem sind ausgewählte Unternehmen, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen zur Bewältigung der Mikroplastikproblematik beitragen.“

Swisscanto/HK
Fotocredit: Adobe Stock/ukrolenochka

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