London: Stärker überwacht als Peking
Big Brother is watching you: Nicht nur in China wird man gerne auf Schritt und Tritt beobachtet, in London finden sich sogar mehr Überwachungskameras als in Peking. Eine beunruhigende Tendenz, zumindest die EU will gegensteuern.
Das europäische Parlament hat gegen den Einsatz von Gesichtserkennungs-Software im öffentlichen Raum gestimmt. Damit ist das Thema, das Datenschützer weltweit beunruhigt hat vorerst vom Tisch. Die Abgeordneten fordern außerdem ein Verbot privater Gesichtserkennungsdatenbanken, wie sie von dem umstrittenen US-Unternehmen Clearview AI verwendet werden.
Stetig überwacht
Das Parlament unterstützt zudem ein Verbot KI-basierter Social-Scoring-Systeme, welche die Vertrauenswürdigkeit der Bürger auf der Grundlage ihres Verhaltens bewerten. Diese finden beispielsweise in China bereits Verwendung. René Bocksch kommentiert auf statista.com: „Zwar ist der Entschluss des Parlaments ein großer Schritt in Richtung Datenschutz und Bewahrung der Privatsphäre der Bürger:innen in Europa, dennoch nimmt die stetige Überwachung im öffentlichen Raum weiterhin zu.“
London schlägt Peking
Wie die Statista-Grafik zeigt, verfügen nur zwei Städte weltweit laut Comparitech über eine flächendeckendere Videoüberwachung als London, nämlich Taiyuan und Wuxi, beide in China gelegen. Bocksch: „Und der Vollständigkeit halber muss hier gesagt werden, dass die Volksrepublik 18-mal in den Top 20 der am stärksten überwachten Großstädte der Welt auftaucht. Indes schafft es die britische Hauptstadt mit 73,3 Kameras je 1.000 Einwohner:innen auf den dritten Platz und schlägt damit unter anderem auch die chinesische Hauptstadt Peking.“
Statista/HK