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13. November 2023

Gemischtes Bild: Energieaktien

„Wir erwarten, dass die Energiepreise in Europa in den kommenden Monaten hoch bleiben werden. Unwahrscheinlich ist allerdings, dass sie die Rekordhöhen von Anfang 2023 erreichen werden“, so Shanna Strauss-Frank von Freedom Finance. Zum Thema gibt es spannende Aktien.

Shanna Strauss-Frank, Network Development Managerin bei Freedom Finance Europe
Shanna Strauss-Frank, Network Development Managerin bei Freedom Finance Europe

Einer der Schlüsselfaktoren sei der anhaltende Krieg in der Ukraine. Dieser hat die globalen Energiemärkte stark aus dem Gleichgewicht gebracht und die Kosten sowohl für Produzenten als auch Verbraucher erhöht. Zudem ist Russland als wichtiger Exporteur von Öl und Gas mit Sanktionen belegt, die das Angebot dieser Rohstoffe eingeschränkt haben – und die Lage im Nahen Osten sorgt aktuell für zusätzlichen Druck.

Viele Unbekannte

Ein weiterer Faktor, der die Energiepreise stützt, ist die starke Nachfrage, insbesondere in Asien. „Die chinesische Wirtschaft erholt sich aktiv von der COVID-19-Pandemie, was die Energienachfrage anheizt“, so Strauss-Frank. Darüber hinaus erhöhe die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen wie Solar- und Windenergie die Nachfrage nach Erdgas als Reserveenergiequelle. Allerdings könnten einige Faktoren auch dagegenwirken. Eine Rezession in der Eurozone etwa, könnte die Nachfrage verringern und die Preise unter Druck setzen. Darüber hinaus wird erwartet, dass die US-Notenbank die Zinssätze weiter anheben wird, um die Inflation zu bekämpfen. Dies würde zu einem stärkeren US-Dollar und höheren Energieimportkosten für die europäischen Länder führen.

Erneuerbare Energie an der Börse

Der Energiesektor war in letzter Zeit aufgrund von geopolitischen Spannungen und Problemen in der Versorgungskette unbeständig. „Wir sind jedoch der Meinung, dass wir uns noch in der Anfangsphase eines großen Zyklus von Neuinvestitionen in erneuerbare Energien befinden. Die Nachfrage soll bis 2024 um rund elf Prozent steigen“, so die Expertin. Die Aktienkurse spiegeln die positiven Erwartungen allerdings aktuell noch nicht wider. Ein Grund dafür ist, dass Anleger im derzeitigen Wirtschaftsklima risikoscheuer geworden sind. Erneuerbare Energien werden oft als riskantere Investitionen angesehen als Unternehmen aus dem Bereich der fossilen Brennstoffe, da sie neuer sind und stärker von staatlichen Subventionen abhängen.

Ein weiterer Grund ist, dass die Preise für einige wichtige Rohstoffe, wie zum Beispiel Polysilizium, das zur Herstellung von Solarzellen verwendet wird, in den letzten Monaten stark gestiegen sind und die Herstellung deren Produkte oftmals teurer wurde. Darüber hinaus hat der Krieg in der Ukraine zu einigen Unterbrechungen der Lieferkette geführt. All diese Faktoren haben dazu geführt, dass Erneuerbare-Energie-Aktien für Anleger weniger interessant waren als solche im Bereich der fossilen Brennstoffe. „Wann mit einem Aufschwung zu rechnen ist, lässt sich nur schwer mit Sicherheit vorhersagen, da dies von vielen Faktoren abhängt, darunter geopolitische Ereignisse, Wetterbedingungen aber auch etwaige Veränderungen bei Angebot und Nachfrage“, so Strauss-Frank. Es könne trotz der jüngsten Instabilität dennoch sinnvoll sein, in Energieaktien zu investieren.

Starkes Wachstum

Laut Grand View Research prognostizieren Experten, dass der Markt für erneuerbare Energien bis 2030 mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von 16,9 Prozent wachsen wird. Darüber hinaus unterstützen global Regierungen zunehmend die Entwicklung von grüner Energie. Unter anderem durch Maßnahmen wie Subventionen, Steueranreize und Mandate für erneuerbare Energien.

„Unternehmen wie NextEra Energy, das Solarzellen-Unternehmen Array Technologies oder Sunrun könnten von einem langfristigen Übergang zu sauberer Energie profitieren und für Anleger spannend werden“, erklärt Strauss-Frank. „Anleger sollten allerdings nicht vergessen, dass der Sektor relativ neu ist und einige Technologien kostenmäßig noch nicht wettbewerbsfähig mit fossilen Brennstoffen sind. Zudem sind viele Unternehmen stark von staatlicher Unterstützung abhängig, die zurückgezogen werden könnte, sollten die Regierungen ihre Prioritäten ändern.“ Insgesamt seien die Aussichten für erneuerbare Energien gemischt.

Freedom Finance Europa/HK

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