Fed: Im Sommer fliegen die Falken
Wie erwartet, hat die Fed auf ihrer Juli-Sitzung die Zinssätze um 25 Basispunkte erhöht. Das Zielband für den Leitzins liegt nun bei 5,25 % bis 5,50 % und damit auf dem höchsten Stand seit 22 Jahren. Somit wurde der „Falkenflug“ fortgesetzt.
Geringfügige Änderungen an der Presseerklärung und den Äußerungen von Jerome Powell bekräftigen den Ansatz der Fed: Die Notenbanker lassen die Tür offen für eine weitere Zinserhöhung im September. So heißt es in einer Analyse der DWS.
Robuste Wirtschaft
Die Experten meinen in ihrem aktuellen Bericht zur Fed-Entscheidung: „Ausschlaggebend für die aktuelle Entscheidung waren wahrscheinlich eine nach wie vor robuste Wirtschaftsdynamik (trotz Abschwächung) und nur sehr schwache Anzeichen einer gewissen Entspannung auf dem Arbeitsmarkt. Diese Entwicklungen wiegen höchstwahrscheinlich noch immer schwerer als der anhaltende Fortschritt der Disinflation. Es scheint, als wollten sich die Zentralbanker alle Optionen offenhalten.“
Falken über Jackson Hole?
Christian Scherrmann, US-Volkswirt bei DWS, kommentiert weiters: „Vielleicht müssen wir aber gar nicht bis zum 20. September warten, um weitere Impulse zu erhalten. Bis dahin stehen viele volkswirtschaftliche Daten an. Zudem werden sich die Zentralbanker Ende August in Jackson Hole zur alljährlichen Konferenz treffen. Aktuell scheinen Jay Powell und seine Kollegen jedoch nicht die Notwendigkeit gesehen zu haben, über die im Juni gegebenen Impulse hinauszugehen. Dies mag auch daran liegen, dass die Märkte künftige Zinserhöhungen in etwa so einpreisen, wie sie bereits auf der Juni-Sitzung suggeriert worden sind.“
DWS/HK