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29. Februar 2024

EZB: Verspätete Zinssenkung

Nachdem die EZB ihre Guidance im Januar zunehmend „dovish“ ausgerichtet hat, sind bei der März-Sitzung keine signifikanten Veränderungen zu erwarten. Die Zeichen deuten weiterhin auf Zinssenkungen frühestens im Juni hin, womöglich sogar später.

Andrzej Szczepaniak, Ökonom bei Nomura
Andrzej Szczepaniak, Ökonom bei Nomura

Das meint Andrzej Szczepaniak, Ökonom bei Nomura, und fährt fort: „Wir gehen davon aus, dass die EZB alle ihre Leitzinsen unverändert lassen wird. Die jüngsten Makrodaten und die Äußerungen der EZB stützen die Ansicht, dass die EZB erst im Juni mit Zinssenkungen beginnen wird, wobei das Risiko eines späteren Zeitpunkts besteht.“

Bitte warten

„Wir gehen davon aus, dass sich Frau Lagarde auf das gut eingeübte Skript stützen wird, wonach die EZB vorsichtig und geduldig sein und die als „critically important“ bezeichneten Daten zum Lohnwachstum im ersten Quartal 2024 abwarten muss, bevor die EZB mit Zinssenkungen beginnen kann. Die EZB wird außerdem ihre neuen Prognosen veröffentlichen. Wir erwarten kurzfristig ein geringfügig schwächeres BIP-Wachstumsprofil und ein schwächeres HVPI-Inflationsprofil für den gesamten Prognosehorizont. Wir gehen jedoch davon aus, dass die EZB ihr HVPI-Kerninflationsprofil gegenüber der Projektion vom Dezember unverändert lassen wird.

Die Markterwartungen hinsichtlich Zinssenkungen für die April-Sitzung und in geringerem Maße auch für die Juni-Sitzung könnten auf dem Weg zur März-Sitzung weiter zurückgehen, da wir das Risiko bei den Makrodaten als weitgehend nach oben gerichtet ansehen. Die Märkte könnten bei einer niedrigeren Prognose für die Headline-Inflation eine Rallye hinlegen, aber wir erwarten eine Korrektur, wenn die Märkte erkennen, dass das HVPI-Kernprofil unverändert ist, und Frau Lagarde weiterhin die Bedeutung der Lohnwachstumsdaten für das erste Quartal 2024 betont, was unserer Meinung nach dann dazu führen wird, dass Zinssenkungen für den April zunehmend ausgepreist werden.“

Kein Wendepunkt

Zur FX-Strategie meint der Experte: „Es ist unwahrscheinlich, dass die März-Sitzung einen Wendepunkt darstellt, der den Markt zu einer Aufwärtsbewegung bei EUR/USD veranlasst, aber wir weisen darauf hin, dass sich eine leichte Aufwertung des EUR fortsetzen könnte, wenn der Markt seine Einschätzung der ersten Zinssenkung der EZB allmählich von April/Juni auf Juni/Juli verschiebt. Auch die Marktpositionierung spricht für einen moderaten Anstieg von EUR/USD.“

Nomura/HK

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